Postbank-Karree im Bahnhofsviertel wird zum Büro-Komplex „Elementum“ mit Stadtpark

Postbank-Karree im Bahnhofsviertel wird zum Büro-Komplex „Elementum“ mit Stadtpark

Durch die Sanierung des ehemaligen Postbank-Karrees im südlichen Münchner Bahnhofsviertel entsteht der urbane Büro-Komplex „Elementum“. Der Entwurf für das Kernsanierungs-Projekt stammt von den renommierten Schweizer Architekten Herzog & de Meuron. Das Herzstück des entstehenden Business-Quartiers wird sich im Innenhof verbergen: Ein begrünter Stadtpark, der allen Münchnern als ein Rückzugsraum mit hoher Aufenthaltsqualität offenstehen soll. Das Thema Wohnen im „Elementum“ stand dahingegen auf der Agenda des Referats für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München. Wir von neubau kompass München berichten über den Stand der Dinge.

In Nachbarschaft des Hauptbahnhofs München wird derzeit das ehemalige Postbank-Karree saniert und zum Büro-Komplex „Elementum“ entwickelt.

Ein Überbleibsel des ehemaligen Postbank-Karrees: der kleine „Postbank“-Schriftzug am unteren Rande der Fensterrahmen:

Bild: neubau kompass AG

Die Baustelle befindet sich zwischen der Bayer-, Paul-Heyse- und der Schwanthalerstraße im pulsierenden Bahnhofsviertel. Über den gegenüberliegenden Hauptbahnhof hinaus, sind zum Beispiel auch das Deutsche Theater und der Stachus von der Baustelle aus zu Fuß in wenigen Minuten erreichbar.

Zwischennutzung: Notausgabestelle für bedürftige Menschen

Ausgelobt hat das Sanierungs-Projekt die Credit Suisse Asset Management. Die für das Projekt verantwortliche Bayerstrasse Munich Real Estate S.à.r.l. erklärt, dass das Gebäude für die Nutzung der Post gebaut worden sei und durch seine verschlossene Struktur für eine heutige Vermietbarkeit nicht gut geeignet sei.

Die Eigentümerin des Gebäudes, die Credit Suisse, stellt die leerstehenden Räume der ehemaligen Postbank als Zwischennutzung für einen sozialen Zweck zur Verfügung. Im April 2020 vermeldete die Caritas München und Oberbayern, dass die Caritas dort eine Notausgabestelle für Kleidung und Hygieneartikel anbieten werde.

Kernsanierungs-Projekt

Die Landeshauptstadt München berichtet auf dem offiziellen Stadtportal München.de, dass das Postbank-Gebäude entkernt wird. Zwei Drittel der Bausubstanz sollen erhalten bleiben. Der Bauschutt, der Materialbedarf und das Verkehrsaufkommen durch Baustellenfahrzeuge werden deshalb bis zu 50 Prozent geringer sein als bei anderen Großbaustellen.

Nach der Sanierung soll die Fassade des „Elementum“ im Münchner Bahnhofsviertel so aussehen:

Bild: Herzog & de Meuron

Zum Vergleich: So sieht das einstige Postbank-Karree im südlichen Bahnhofsviertel Münchens aktuell aus (Stand: 11. Dezember 2020), im Bild ist der Gebäude-Teil in der Schwanthalerstraße 50 zu sehen:

Bild: neubau kompass AG

Herzog & de Meuron: Schweizer Architekten mit Referenzen in München

Den Architektur-Wettbewerb für das Elementum gewannen die Architekten von Herzog & de Meuron. Die Schweizer Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron können in München über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Referenzen aufweisen, zum Beispiel die Allianz Arena und die „FÜNF HÖFE München“, die für Shopping, Offices und die Kunsthalle München bekannt sind.

Jacques Herzog (li.) und Pierre de Meuron (re.). (Bild: Herzog & de Meuron).

Übrigens: Die Architekten von Herzog & de Meuron sind in München auch für den Masterplan für das Paketpostareal nahe der Friedenheimer Brücke verantwortlich. Durchaus kontrovers geführt wird die Diskussion für die zwei auf dem Paketpostareal vorgesehenen 155-Meter-Hochhäuser.

Erfahren Sie mehr: Neues Stadtquartier Paketpostareal – Fakten und Möglichkeiten.

„Elementum: Urban Roots – Green Core“

Zurück ins Bahnhofsviertel: Das durch die Sanierung entstehende „Elementum“ trägt den Slogan „Urban Roots – Green Core“, zu Deutsch: urbane Wurzeln – grüner Kern. Denn die Lage im umtriebigen Multi-Kulti-Bahnhofsviertel könnte nicht urbaner sein.

Von den urbanen Wurzeln zum grünen Kern von „Elementum“: Durch die Sanierung wird mit dem Büro-Komplex ein Quartier für die Bewohner der Stadt geschaffen, dessen Herzstück der neu entstehende, grüne Stadtpark im Innenhof wird, der als großzügiger Rückzugsraum mit hoher Aufenthaltsqualität dienen soll. 

Werfen Sie vorab einen Blick in den geplanten Innenhof von „Elementum“:

Bild: Herzog & de Meuron

Prüfungsauftrag zum Thema Wohnen im „Elementum“

Das „Elementum“ soll mit seinem grünen Stadtpark im Herzen ein Ort der Begegnung für die Bewohner des Viertels und der Stadt München werden.

Mit der Frage, ob im „Elementum“ auch Wohnraum entstehen könnte, hat sich das Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München beschäftigt.

Im „Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 2149 Paul-Heyse-Straße (westlich), Bayerstraße (nördlich), Mittererstraße (östlich), Schwanthalerstraße (südlich) (Teiländerung der Bebauungspläne Nrn. 1622 und 1745) – Elementum -“ ist unter dem Punkt B ein „Prüfungsauftrag zum Thema Wohnen“ enthalten.

In der Sitzungsvorlage (Quelle: RIS – RatsInformationsSystem – Stadtrat) ist zu lesen, dass der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung in der Sitzung vom 6. November 2019 festhielt, dass „die Verwaltung im weiteren Verlauf des Verfahrens prüfen soll, ob und in welcher Höhe im südlichen Teil an der Schwanthalerstraße ein Wohnanteil realisiert werden kann“.

Im Ergebnis der Prüfung zum Thema Wohnen steht zusammenfassend, dass die vorhandenen und zu erwartenden Schallimmissionen eine große Einwirkung auf das „Elementum“ haben würden und daher eine etwaige Wohnnutzung erhebliches Konfliktpotential in die Nachbarschaft tragen würde.

Zudem erfordere eine mögliche Wohnnutzung das Vorhandensein einer entsprechenden sozialen Infrastruktur, zum Beispiel Kitas und Kindergärten. Diese Einrichtungen seien bislang in der näheren Umgebung des Grundstücks nicht vorhanden. Zudem fehle es an den erforderlichen Freiflächen wie beispielsweise Kinderspielplätzen.

Eine Nutzung des grünen Innenhofes für Kinderspielplätze oder Kita-Freiflächen eigne sich aufgrund der verfolgten Planung des Innenhofs mit dem grünen Wald auf einem Hügel nicht und würde eine entwurfsentscheidende Leitidee in Frage stellen. Die Rahmenbedingungen für eine Wohnnutzung sei daher nicht nur unattraktiv, vielmehr fehle es auch an der notwendigen Infrastruktur, um diese zu ermöglichen.

An diese Textpassage anschließend steht in der Sitzungsvorlage, dass das Bauvorhaben aber insgesamt einen hohen städtebaulichen Mehrwert für das südliche Bahnhofsviertel generiert.

Moderne Arbeitswelten

Fest steht: Mit Elementum entsteht ein Büro-Komplex mit circa 60.000 Quadratmeter Gesamtmietfläche. Die Rede ist von einem Begegnungsort unter anderem für innovativ Denkende. Für moderne Arbeitswelten soll die effiziente Struktur und maximale Flexibilität sorgen: Nutzungsmöglichkeiten von Open-Offices über Kombibüros bis zu Einzelbüros sind geplant. Außerdem sind Cafés, Bars, Sportangebote und Läden angedacht.

So soll das Arbeiten im „Elementum“ aussehen:

Bild: Herzog & de Meuron

So geht es mit dem „Elementum“ weiter

Die Bayerstrasse Munich Real Estate S.à.r.l. hat das Ziel, dass das „Elementum“ bis 2024 bezugsfertig wird. Weiter ist zu erfahren, dass sich bereits etliche nationale und internationale Unternehmen für das Elementum interessieren. Allerdings würden in der frühen Entwicklungsphase noch keine Mietverträge abgeschlossen. Welche möglicherweise namhaften Mieter in den urbanen Büro-Komplex „Elementum“ im pulsierenden Bahnhofsviertel einziehen werden, bleibt abzuwarten.

Bis zum Einzug der neuen Mieter in dem Büro-Komplex werden noch mehrere Jahre vergehen. Derweil schreitet die Sanierung des ehemaligen Postbank-Karrees zum zukünftigen „Elementum“ im Bahnhofsviertel voran.

Der vor Ort stehende Baukran Mitte Dezember 2020 lässt erahnen, dass die Sanierungsarbeiten hinter der Gebäudefassade des ehemaligen Postbank-Karrees im Gange sind:

Bild: neubau kompass AG

In der Maxvorstadt: Revitalisierung von Eigentumswohnungen

Eine Revitalisierung erfolgt auch in der Münchner Theresienstraße. Die 29 luxuriösen 1- bis 3-Zimmer-Eigentumswohnungen offeriert die THE No. 35 GmbH & Co. KG.

Das Projekt „The No. 35“ in der Theresienstraße 35:

Revitalisierung von 29 Eigentumswohnungen: „The No. 35“ (Bild: THE No.35 GmbH & Co. KG).

Weitere Neubau-Vorhaben in München finden Sie auf dem neubau kompass.

Unser Titelbild (Quelle: Herzog & de Meuron) zeigt den Büro-Komplex „Elementum“ im südlichen Bahnhofsviertel Münchens aus der Vogelperspektive.


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