Surfen verleiht irgendwie Flügel. Deshalb stehen allein in Deutschland, grob geschätzt, rund 2,4 Millionen Menschen mehr oder weniger regelmäßig auf dem Board, montieren vorher umsichtig ihren Dachgepäckträger und machen sich irgendwohin auf den Weg zur „großen Welle“. Irgendwohin, das könnte demnächst mehr denn je Hallbergmoos im bayrischen Landkreis Freising sein.
In Hallbergmoos, im bayrischen Landkreis Freising, wird ein riesiger Surfpark entstehen, der die kleine Gemeinde in der Nähe von München zum bekannten Eldorado der Wellenreiter von weither machen könnte. „SURFTOWN® MUC“, das ist der offizielle Name des großen Projekts. Wer in München mit dem Flugzeug landet, wird das große Wasserbecken gut von oben sehen können. Mit rund 10 000 qm Wasseroberfläche wird das riesige Gewässer für die Gemeinde Hallbergmoos mit derzeit 12 000 Einwohnern das neue Mekka für diejenigen Profi-Sportler, die kommen, um eines zu tun: die große Welle zu reiten. Möglich macht das die Surftown Hallbergmoos GmbH als Investor.
10 000 qm Wasseroberfläche nicht nur für Profis
Chris Boehm-Tettelbach ist begeisterter Surfer und steht aus mehreren Gründen voll hinter der Sache. Er ist Initiator des Projekts, einer von mehreren Investoren und steckt voller Ideen. „Das Areal, das wir sportlich nutzen werden, hat insgesamt eine Größe von 20 000 qm, wovon wiederum 10 000 qm für das Wasserbecken vorgesehen sind.“ Und, so Boehm-Tettelbach im Gespräch mit neubau kompass: „Hier sind nicht nur Profis willkommen, sondern grundsätzlich jeder, der schwimmen kann und surfen möchte.“
Coole Wellen wie auf dem Meer
Wer den Adrenalinschub mag, kann hoch hinaus: Ein Generator neuester Technik erzeugt Wellen bis zu 2,5 Metern Höhe. Während der allseits bekannte Eisbach im Englischen Garten München als beliebtes Ziel vieler Surfer seit jeher eine stehende Welle im Fluss erzeugt, kann die neueste Technik im SURFTOWN® MUC etwas, das Surfer sehr zu schätzen wissen: Wellen erzeugen, die wie die des Meereswindes wirken.
„Anfänger sind willkommen, denn es werden Kurse angeboten, Schulungen, Umkleidemöglichkeiten und Ausleihen für das nötige Equipment,“ so Boehm-Tettelbach. Da der Generator auch kleine Wellen ab 30 cm kann, ist Üben ohne Stress hier kein Problem. Besucher, die nicht wassersportlich sind, haben die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Outdoor-Fitness-Angeboten zu wählen oder sich auf Gastro- und Eventflächen zu vergnügen. Und natürlich gibt es Unterhaltung für die kleinen Besucher auf dem Wasserspielplatz. Wer zum Chillen kommt, verbringt einfach ruhige Stunden auf den Sonnenliegen.
Ein Stück Freude wie auf dem Meer
Ein Stück Urlaub in Hallbergmoos? Ja, denn es muss ja nicht gleich Hawaii oder Maui sein. Die Planer rechnen mit Sportlern aus einem großen Einzugsgebiet, denn die meisten Surfer leben, was für sie ganz praktisch wäre, nicht gleich in Meeresnähe. Genau deshalb ist der Standort Hallbergmoos von großem Vorteil: Da die Wellenhöhe durch die Technik einstellbar ist, simuliert der Generator ein Stück Freude wie auf dem Meer. Damit nicht genug: Das Becken wird zudem offizielle Trainingsstätte des Deutschen Wellenreitverbandes (WRV), dem nationalen Dachverband für Einzelmitglieder und Surfvereine.
Erster Spatenstich im Herbst 2021
Hallbergmoos, 25 Kilometer nördlich von München gelegen, hat den Bebauungsplan in diesem Frühjahr auf den Weg gebracht und plant nun den ersten Spatenstich im Herbst. „Wir sind ganz zuversichtlich, dass das Projekt mindestens europaweit, wenn nicht gar international Strahlkraft haben wird“, so Alexander Mademann, Leiter der Wirtschaftsförderung Hallbergmoos, im Gespräch. „Das Areal haben die Investoren von der Gemeinde erworben und es liegt verkehrsgünstig in Flughafennähe.“
HYBRID ONE: Büros und mehr nebenan
Der südliche Teil der Anlage steht nach den bisherigen Plänen also ganz im Zeichen des Sports. Und was steckt hinter HYBRID ONE, das seit Monaten mit Hallbergmoos und der Surftown verbunden wird? Das erklärt uns Andreas Wißmeier, einer der Geschäftsführer der Rock Capital Group: „Der nördliche und benachbarte Teil mit einem Areal von rund 35 000 qm wird die Rock Capital Group als Investor bebauen.“ Hier entstehen, so der Plan, Bürogebäude vereint mit guter Gastronomie, Außenflächen, Geschäfte. Näheres später dazu mehr, denn: „Wir haben einen Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben und sind derzeit gespannt auf die Entwürfe.“ Eine gemeinsame Gestaltung mit dem Surf-Bereich könnte zu einem „Gesamtkunstwerk“ werden und damit zu etwas Besonderem.
Positive Auswirkungen soll all das auf die Gemeinde Hallbergmoos haben. „Fun und Arbeit gehören zusammen“, so Alexander Mademann. „Es wird spannend, das in der Nachbarschaft zu haben und wir sehen deutliche Vorzüge.“ Das wird auch die Hotels in Hallbergmoos betreffen. „Wir haben da eine ausreichende Kapazität und das Neue wird sich mit dem Bestehenden ergänzen.“
Hotspots für Surfer, die den heißen und mit Adrenalin getränkten Sport ausüben, gibt es einige. Ob das kalifornische Malibu mit seinen langen, aber nicht so hohen Wellen am Sandstrand von Maverick’s Beach oder gar das Sargio Island auf den Philippinen, wo die Wellen sich auf einem scharfen Korallenriff brechen: Surfer aus Deutschland nehmen seit jeher weite Wege für den nassen Kick in Kauf. Die werden nun kürzer. Ohne Zweifel wertet das gigantische Projekt die Wohnlagen künftiger Neubauprojekte im Umkreis auf.
Es lohnt sich, bei der Immobiliensuche die Augen auch über den Stadtrand hinaus schweifen zu lassen. Finden Sie Ihr Neubauprojekt in München und Umgebung auf dem neubau kompass.
Text: Andrea Hunkemöller
Titelbild: SURFTOWN® MUC