Im Gespräch mit Steffen Boldhaus von Garbe Immobilien Projekte über das revolutionäre Neubauprojekt in der HafenCity
„Close to heaven, down to earth“ – unter diesem Motto steht das beeindruckende, 65 Meter hohe Neubau-Projekt ROOTS in der HafenCity, entwickelt, geplant und realisiert von Garbe Immobilien Projekte. Das Hochhaus aus Holz, Glas und Licht steht für die Sehnsucht nach Natur und Authentizität, Freiheit, Qualität und für ein Gefühl von Geborgenheit. Mit einer gelungenen Symbiose aus Tradition und Modernität bietet ROOTS stylisches, entspanntes und maritimes Wohnen, direkt am Wasser. Wir sprechen mit Steffen Boldhaus von Garbe Immobilien Projekte über das neueste, revolutionäre Hamburger Immobilien-Highlight aus Holz, das voraussichtlich im 1. Quartal 2024 fertiggestellt wird …
ROOTS wird das höchste Holzhochhaus Deutschlands. Was macht ROOTS noch so besonders?
An erster Stelle natürlich der Baustoff Holz. ROOTS steht für unsere Vision, die Stadt mit dem Baustoff Holz klimaneutral nachzuverdichten. Wir wollen mit ROOTS zeigen, dass Holz als Baustoff auch für den Geschosswohnungsbau geeignet ist und das auch mit Holz, in die Höhe gebaut werden kann. Das 18-stöckige und knapp 65 Meter hohe Gebäude und der 7-stöckige Riegelbaukörper bieten Platz für 128 Eigentumswohnungen sowie 53 öffentlich geförderte Mietwohnungen. Außerdem befindet sich in dem Quartier eine 2.000 qm² BGF große Ausstellungsfläche der Deutschen Wildtierstiftung, Büroflächen und Gastronomie. ROOTS befindet sich in der Hamburger HafenCity direkt am Wasser und eröffnet faszinierende Ausblicke auf den Hafen, die Elbkanäle und sogar die Elbphilharmonie. Auch die Architektur von ROOTS, entworfen von Störmer Murphy & Partners, mit ihrem Mix aus schlichter Eleganz, Tradition und Moderne, ist ein Highlight.
Das Projekt bietet mit 181 Wohnungen neuen Wohnraum, Gastronomie und Büroräume – welche Highlights erwarten die Bewohner bzw. Nutzer noch?
Neben dem Besonderen, in einem Holzhochhaus zu leben haben wir einen Concierge-Bereich, einen 600 m² großen, grünen Innenhof, einen Yogaraum mit Terrasse, eine Vorrüstung für Smart Home und insgesamt 23 Stellplätze, die für ein Car Sharing Unternehmen bereitstehen.
Die Eigentumswohnungen zeichnen sich durch eine offene, großzügige Raumgestaltung und hohe Decken aus, haben verputzte Wände und Parkettfußboden und eine Loggia mit verschiebbaren Glaselementen, die vor Wind und Wetter schützt. Sonnenstrahlen lassen sich hier bei einem fantastischen Ausblick genießen.
Wie kann man sich die Realisierung mit dem Natur-Rohstoff Holz vorstellen und was macht seine Verwendung so spannend?
Insgesamt werden im Rahmen der Realisierung 5.500 m³ europäischen Konstruktionsholz (FSC zertifiziert) ohne Fassade, Fenster, Beläge verbaut – so viel wurde weltweit noch nicht eingesetzt. Die Konzeption ermöglicht die Erstellung von kompakten Fertigteilen, die voraussichtlich ab 2022 implementiert werden. Damit trägt diese Bauweise nicht nur zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks bei, sondern begrenzt Lärmemissionen bei der Umsetzung – ein Beitrag zur klimaeffizienteren, ressourcenschonenden Projektentwicklung. Circa 40 % des CO2-Ausstoßes kommt vom Bau und dem Betrieb von Häusern – mit regenerativer Architektur würde das besser werden. Das für ROOTS eingesetzte Holz wächst alle 23 Minuten in Deutschland komplett nach. Auch beim Thema Recycling punktet das Projekt. Es entsteht bei der Produktion so gut wie gar kein Abfall, außer Sägespäne. Das Holz könnte man selbst nach einem Abriss weiternutzen, z. B. für Möbel, Papier und Wärme.
Das Bauen mit Holz ist aktuell noch ca. 12 % teurer als der klassische Stahlbeton-Bau. Woran liegt das und was müsste sich Ihrer Meinung nach ändern?
Es sind viele Zulassungen nötig, die Baunormung ist noch nicht ganz so weit. Wären die Bedingungen besser und der Wettbewerb breiter, würde das einiges ändern. Für das Jahr 2026 erwarten wir eine Angleichung der Kosten. Aktuell spürt man, dass die Begeisterung für Holz bereits zunimmt und mehr Leute auf den Zug aufspringen möchten. Mit mehr genormten Verfahren werden die Preise dann sinken und das Bauen mit Holz rechnet sich dann auch für Investoren schneller. Bauen mit Holz ist eine ökologisch wertvolle Alternative, die besonders in stetig wachsenden Metropolen dem Klima sehr zugute kommt. Die Einsparpotenziale beim Klimagas CO2 sind auf dem Bau gewaltig.
Wie langlebig ist der Bau mit Holz?
Beim ROOTS wird mit Fichte und an einzelnen Stellen mit Baubuche gearbeitet – die Fichte wird ewig halten und das Haus kann mindestens 100 Jahre stehen. Wenn man darauf achtet, dass Feuchtigkeit richtig abtrocknen kann, hält Holz wirklich sehr lange. Da das Bauvorhaben in der HafenCity steht, ist das eine Herausforderung für uns gewesen – deshalb haben wir die unteren vier Geschosse konventionell errichtet und zum Wasser hin entsteht ein Sockel aus Beton. Neben den 5.500 m³ Nadelholz aus Deutschland und Österreich, wird eine zweite Fassade aus Glas den Brand- UV- und Feuchteschutz gewährleisten.
Vielen Dank für das Gespräch.
Interview: Isabel Röhm
Titelbild aus „Roots“ (Garbe Immobilien-Projekte)