Es ist ein Mammutprojekt, und eines, das die Stadt München angesichts des knappen Wohnraumes dringend braucht: Auf dem Gelände der Paulaner-Brauerei am Nockherberg werden in den kommenden Jahren Neubauwohnungen für bis zu 3.500 Menschen errichtet.
Das Gelände erstreckt sich über die Obere und Untere Au über drei Teilgebiete in der Reger-, Welfen- und Falkenstraße. 30 Prozent des Neubaus entfällt auf sozialen und sozial geförderten Wohnungsbau.
Damit ändert sich viel auf einem Industrie-Gelände mit über 350 jähriger Geschichte. Im Jahr 1634 nahm die Brauerei ihre Tätigkeit an diesem Standort auf. Nun zieht sie ab dem kommenden Jahr nach Langwied, rund 13 Kilometer von der bayerischen Landeshauptstadt entfernt. Die Verwaltung bleibt in München: das entsprechende Gebäude wird in der Ohlmüllerstraße, nicht weit weg vom ursprünglichen Standort, aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr neu gebaut.
Ein neues Stadtquartier in München
Auf einem Gelände von rund 90.000 m² entsteht ein neues Wohnquartier mitten in München. Ergänzt werden die Neubauten um kleine Läden, Cafés, Arztpraxen und Kitas. Auch an umfangreiche Grünflächen ist gedacht. Sie werden entlang des Auer Mühlbaches entstehen. Realisieren wird das Projekt keine Unbekannte: die Bayerische Hausbau hat ebenfalls in der Au vor einigen Jahren erfolgreich die „Welfen Höfe“ errichtet.
Während zunächst Wohnungen für ca. 3.000 Menschen geplant waren, sollen nun sogar 3.500 Personen in dem neuen Quartier Raum finden. Das freut die Stadtplaner in der am dichtesten besiedelten Großstadt Bayerns natürlich umso mehr. Entstehen soll ein Mix aus Eigentums- und Mietwohnungen. „Keine Luxuswohnungen“, wie die Bauherrin betont. Damit ist eine Sorge vieler Münchner, die eine Gentrifizierung ahnen, unbegründet. Zwar wird es verschiedene Preisklassen an Wohnungen geben, aber alle sollen für die entsprechenden Zielgruppen im bezahlbaren Rahmen bleiben.
Nicht fehlen dürfen Tiefgaragen für die Fahrzeuge der über 3.000 künftigen Bewohner. Unter dem Wohnblock an der Falkenstraße ist eine große Tiefgarage geplant, eine weitere soll es an der Welfenstraße geben. Weitere Stell- und Parkplätze sind für die Wohnblocks an der Hochstraße eingeplant.
Bürger legen fest: kein Wohnturm in der Au
Auch wird es keine Wohntürme geben. Die Höhe der Wohnhäuser wird sich an die in München gängigen Vorschriften anpassen. Die Obergrenze liegt bei 28 Metern. Die Höhe wird maßgeblich auf Wunsch der Münchner Bürgerinnen und Bürger moderat bleiben. Dies war eine der zentralen Forderungen innerhalb der Bürgerbeteiligung, die bei diesem umfangreichen Bauprojekt im Herzen der Isarmetropole eine große Rolle spielt.
Enger Zeitplan
Aktuell scheint es noch lange hin zu sein, bis in knapp drei Jahren die ersten Bewohner in den neuen Wohneinheiten einziehen. Der Schein trügt – der Zeitplan ist eng. Zunächst müssen die Brauereigebäude abgerissen werden, anschließend die Böden neu ausgehoben, ehe mit dem Bau des umfangreichen Projektes begonnen werden kann.
Der Standort Au
Es ist nicht nur die nahe Isar, die den Standort Au so beliebt bei den Münchnern macht. Die zentrumsnahe Au (der Marienplatz lässt sich per pedes gut erreichen) bietet gemütliches Wohnen umgeben von zahlreichen gastronomischen Angeboten. Biergärten, das Müllersche Volksbad, Kitas und Schulen: in der Au finden Sie ein reichhaltiges Angebot und noch einiges mehr. Zum Beispiel die „Auer Dult“, beliebt bei der ganzen Familie, oder das „Starkbierfest am Nockherberg“, welches es in der jetzigen Form kaum mehr lange geben wird.
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