Berlin gehört einer Statistik der Bertelsmann Stiftung zufolge zu den Städten mit den stärksten Zuwachsraten in Deutschland. Die größte Stadt des Landes hat mit über 3,6 Millionen Einwohnern richtiges Metropolenflair. Und es werden immer mehr Berlinerinnen und Berliner. Dabei wohnen 85 Prozent derzeit zur Miete. Wer kauft die ganzen Neubauwohnungen in der Stadt?
Dieser und anderen Fragen gehen wir heute nach. Eine Studie zum Wohnungsmarkt in Deutschland – veröffentlicht von der Hypo-Vereinsbank – will herausgefunden haben, dass nur 15 Prozent der Hauptstädter Wohneigentum erwerben. Jetzt stellt sich die Frage: Wer kauft die Neubau-Immobilien in Berlin?
Immer mehr Kapitalanleger in jedem Fall. Sie sind auch, wenngleich nicht nur, für den Anstieg der Immobilienpreise in Berlin verantwortlich. Denn Berlin gilt im Gegensatz zu Metropolen wie Paris oder London immer noch als erschwingliche Hauptstadt. Und das lockt Investoren.
Das ist er: der Immobilienkäufer in Berlin
Mit der Frage, wer denn nun die heiß begehrten Eigentumswohnungen in der Hauptstadt erwirbt, hat sich auch der Immobilienfinanzierer Hüttig & Rompf beschäftigt. Die Studie „Marktreport Immobilienfinanzierung Berlin 2017“ ist auf der Website des Unternehmens einsehbar. Dafür hat Hüttig & Rompf eigens erhobene Daten von Kapitalanlegern und Eigennutzern aus dem Großraum Berlin ausgewertet. Anonym und neutral. Basierend auf tatsächlichen Immobilienfinanzierungen.
Der „typische“ Immobilienkäufer in Berlin ist demnach 44,10 Jahre alt, wenn er seine Wohnung zur Eigennutzung erwirbt und 42,55 Jahre, wenn er als Kapitalanleger kauft. Eigennutzer verfügen über ein monatliches Haushaltseinkommen von 4.529 Euro und Kapitalanleger über 6.379,97 Euro. Über 58 Prozent der Immobilienkäufer in Berlin haben keine Kinder.
Verheiratet sind bei den Eigennutzern 38,63 Prozent, bei den Kapitalanlegern 52,08 Prozent. Rund 78 Prozent der Eigennutzer und 71 Prozent der Kapitalanleger in Berlin stammen aus Deutschland. Über 12 Prozent der Käufer kommen aus der EU und 16,67 Prozent der Kapitalanleger haben Wurzeln im nicht europäischen Ausland, während es bei den Eigennutzern unter 10 Prozent sind. Trotz des vergleichsweise hohen Anteils an Käufern aus ferneren Ländern zeigt die Studie, dass das Vorurteil „Ausländer kaufen die Hauptstadt“ statistisch belegt Quatsch ist.
Gekauft werden Wohnungen
Rund 75 Prozent der Eigennutzer und 87,5 Prozent der Kapitalanleger setzt beim Immobilienkauf auf die Eigentumswohnung. Nur wenige erwerben ein eigenes Haus. Was auch daran liegt, dass weniger Eigenheime und entsprechende Grundstücke in Berlin verfügbar sind. Demzufolge steigen die Preise bei diesem Immobilientyp schneller an als bei Wohnungen.
Das ist unter anderem ein Grund dafür, dass immer mehr Familien mit Kindern ins Umland, zum Beispiel nach Brandenburg, ausweichen und ein Domizil vor den Toren der Hauptstadt suchen. Die Tendenz, die Metropolen zu verlassen und aufs Land zu ziehen, wird sich Experten zufolge in den nächsten Jahren in Deutschland in vielen Teilen des Landes fortsetzen. Der Grund dafür ist in steigenden Immobilienpreisen in Großstädten zu finden.
Wer in Berlin oder im Großraum eine Neubauwohnung oder ein Neubau-Haus sucht, findet eine große Auswahl auf dem neubau kompass.
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