Düsseldorfer Medienhafen soll wieder Hot Spot werden

Düsseldorfer Medienhafen soll wieder Hot Spot werden

Schick war er immer schon – jetzt soll er cool werden: seit diesem Winter ist der Düsseldorfer Medienhafen wieder im Visier von Stadtplanern und Politikern. Besonders engagiert mit der weiteren Entwicklung ist die Industrie- und Handelskammer (IHK). Zahlreiche Ideen gibt es, um insbesondere wieder jüngere Menschen auch abends und am Wochenende in das einst gefeierte Trendviertel zu ziehen und den Standort aufzuwerten. Immer öfter wird auch der Ruf nach neuen Wohnungen nahe dem Medienhafen laut.

Die Hochphase des Medienhafens war, zumindest was das Feiern nach der Arbeit betrifft, die Zeit zwischen 2003 und 2006. Im heißen Sommer 2003 strömten Tausende zum Stadtstrand „Monkey Island“. Der künstliche Beach verhalf der gesamten Gastronomie am Medienhafen zu neuem Auftrieb.  Bis 2006 wurde auf dem lebendigen Areal gefeiert, getanzt und die heißen Sommermonate in vollen Zügen genossen. Bis die Partyinsel für das neue Hyatt Hotel von der Bildfläche verschwand. Nicht wenige sind der Ansicht, dass mit „Monkey Island“ auch der gesamte Medienhafen unterging – zumindest was die Beliebtheit als Trendviertel betrifft.

Rund 10.000 Arbeitsplätze im Viertel

Als Gewerbestandort ist das Gelände nach wie vor beliebt. Rund 10.000 Menschen sind im Medienhafen tätig. Längst sind es nicht mehr nur Medientreibende, die hier täglich ins Büro pendeln – rund 800 Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen haben ihr Quartier im Viertel bezogen. Es gibt Anwaltskanzleien, Kosmetikunternehmen, Designer, Werbeagenturen, Händler und Galerien. Ab 2020 wird Trivago in den Medienhafen kommen – dann werden es rund 4000 Mitarbeiter mehr sein. In der Mittagszeit geht es im Medienhafen sehr lebendig zu – abends allerdings werden die Bürgersteige hochgeklappt im Trendviertel und das soll sich künftig wieder ändern.

Stadtpläne MEdienhafen Workshop Zanin
Workshop der IHK Düsseldorf zur Zukunfts des Medienhafens: Bild: Düsseldorf IHK Melanie Zanin

Auf insgesamt 3 Workshops haben sich Vertreter der IHK mit den Möglichkeiten des Standortes beschäftigt. Ideen wie Kunstpfade, Sportmöglichkeiten am Wasser – nach dem Vorbild von Paris – und Chill Areas gibt es. Viele wünschen sich Bars und Restaurants direkt am Wasser, was derzeit noch an den denkmalgeschützten Gleisen eines alten Güterbahnhofs scheitert. Überhaupt ist der Verkehr so eine Sache im Viertel. Während es tagsüber sehr voll ist im Medienhafen, Lieferverkehr und Pendler die Straßen verstopfen, wirkt das Gelände spätestens ab 22 Uhr oft wie ausgestorben.

Bessere Verkehrskonzepte gefordert

Wer schon einmal am späteren Abend im Düsseldorfer Medienhafen unterwegs war, wird gemerkt haben, wie schwierig es ist, von dort mit Öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt zu gelangen. Politiker fordern deshalb, dass eine verlängerte Straßenbahnlinie mit der S-Bahnstation Hamm verbindet. Auch sollen die bereits in früheren Jahren ins Gespräch gebrachten Wassertaxis neu diskutiert werden. Diese könnten auf dem Wasserweg mit der Düsseldorfer Altstadt verbinden, was Attraktion und praktisch zugleich wäre. Eine bessere Infrastruktur käme auch denen zugute, die immer wieder nach Wohnungen beim Medienhafen rufen. Die zu realisieren, bleibt jedoch aufgrund der Nähe zum Industriehafen mit zum Teil Schwerindustrie weiterhin ein schwieriger Spagat.

Medienhafen Copy melanie Zanin
Medienhafen. Bild: IHK Düsseldorf/ Melanie Zanin

Star-Architekt Christoph Ingenhoven im Medienhafen

Erst einmal steht auf einem der letzten freien Grundstücke in der Kaistraße der Bau eines Hochhaus-Komplexes an. Der Düsseldorfer Architekt Christoph Ingenhoven konzipierte hier ein Ensemble aus vier Türmen mit jeweils bis zu 18 Geschossen für Büro, Gastronomie und Einzelhandel. Außerdem gehören drei Plätze zu dem Areal. Diese sollen den Menschen, die im Medienhafen arbeiten, Platz zur Begegnung schenken.  Erst im März hatte Ingenhoven das neue Projekt an der Kaistraße im Rahmen der Siegerehrung auf der Mipim in Cannes, vorgestellt.  Dieses Jahr gewann der Düsseldorfer Architekt auf der MIPIM den „Architectural Review Future Project Award“ für das Projekt 505 George Street in Sydney. Anders als bei den vier Türmen am Medienhafen ist 505 George Street ein Wohnturm. Mit 270 Metern einer der höchsten in Sydney.

Zurück nach Düsseldorf: in wenigen Wochen sollen die Ideen der Vertreter von Industrie und Handelskammer in ein Verhandlungskonzept für die anstehende IHK-Vollversammlung aufgenommen werden. Auch beim Stadtentwicklungskonzept „Raumwerk D“ dürfte das Papier dann eine Rolle spielen, wenn es um die weitere Entwicklung der City geht.

Fürstenwall 236
Neubauprojekt in guter Lage in Düsseldorf: Fürstenwall 236. Bild: Benini Intermediation & Consulting GmbH

Nur wenige Kilometer sind es vom Medienhafen Düsseldorf zum Fürstenwall. Hier entsteht das exklusive Neubauprojekt „Fürstenwall 236“.

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Titelbild: pixabay


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