Für die einen ist das rechtsrheinische Kalk einer der spannendsten Stadtteile der Rheinmetropole – für die anderen ist das Viertel nach wie vor „schäl Sick“, die scheele bzw. falsche Seite des Rheins. Immobilienexperten haben Kalk schon seit einiger Zeit entdeckt. Interessante Neubauprojekte in Köln entstehen jetzt im Viertel.
Aktiv in der Entwicklung neuer Bauprojekte in Kalk ist die GAG Immobilien AG. Das Unternehmen hat nicht nur seine Zentrale im vergangenen Jahr ins frühere CFK-Gelände in Kalk verlegt, sondern auch zwei Neubauprojekte im Stadtteil in die Hand genommen. Eins davon befindet sich im nahen Umfeld der neuen GAG-Zentrale: gebaut werden fünf Mehrfamilienhäuser mit rund 160 Wohnungen. Bezugsfertig sollen die Domizile in diesem Jahr sein.
Neu ist außerdem der „Kalkhof“ an der Kalker Hauptstraße im Gebäude des früheren Kaufhofs. Hier hat GAG zwar nicht selbst gebaut, sondern das Objekt schlüsselfertig von Ten Brinke übernommen – die Vermietung liegt jedoch in Händen von GAG. Im hinteren Teil des Kalkhofs entstanden 106 Wohnungen, darunter 16 Studentenapartments und 90 frei finanzierte Wohneinheiten. Außerdem befinden sich im vorderen Teil des Gebäudes ein Drogeriemarkt und zwei weitere Kaufhäuser.
Von schäbig zu schick: Kalk im Wandel
Ein weiteres neues Quartier in Kalk befindet sich auf dem Hammacher-Areal. Die Nutzung sieht 210 Wohnungen und 80 Studentenappartements vor, ergänzt um ein Mehrgenerationenprojekt und eine Kita. Bereits 2014 hat die GAG das 11.000 Quadratmeter große Gelände erworben. Es sind die oft brachliegenden Industrieflächen im Stadtteil, die Investoren und Projektentwickler anziehen. Hier hofft man wie in vielen Orten in Deutschland, auf den Wandel von schäbig zu schick.
Lange Zeit führte Kalk ein Schattendasein, was das Image auf dem Kölner Immobilienmarkt betraf. Nach der Entwicklung von Stadtteilen wie Nippes und Ehrenfeld, ebenso wie Kalk sind auch sie ehemalige Arbeiterviertel, sehen Makler in Köln nun Potenzial für den Stadtteil. Die ersten hipperen Bars und Boutiquen haben in Kalk bereits Quartier bezogen. Das Düstere und Schwierige im „Problembezirk“ ist das, was andere „Atmosphäre“ nennen und deshalb gerne nach Kalk ziehen. Dabei handelt es sich nicht selten um junge Familien und Kreative. Sie genießen den Multikulti-Stadtteil und nicht zuletzt die kurzen Wege in die Innenstadt.
Gute Anbindungen in die City
Einer der Vorteile von Kalk sind die hervorragenden Anbindungen an die Kölner Innenstadt. Außerdem gibt es einige Spielplätze im Viertel und größere Grünflächen wie den Bürgerpark. Im aktuellen Wohnungsmarktbericht von Kampmeyer ist ein Ansteigen der Immobilienpreise in Kalk zu verzeichnen. Bezogen auf den gesamten Bezirk klettern die Preise für Neubauwohnungen derzeit um 4 Prozent. Stärker steigen die Kosten für ein neues Eigenheim im Bezirk Kalk: dieses kostete letztes Jahr verglichen mit 2017 rund 9,4 Prozent mehr. Aktueller Durchschnittspreis für ein Neubau-Haus laut Kampmeyer: 651.000 Euro. Auffällig ist die Diskrepanz zwischen Eigentumswohnungen, deren Preise moderat anziehen, und neuen Häusern, die insbesondere von Familien in Köln dringend gesucht werden. Als gute Stadtteile im Bezirk gelten aus Sicht von Immobilienexperten Brück und Rath/Heumar. Die überwiegende Mehrzahl der Viertel im Bezirk Kalk ist unter „einfache Wohnlage“ zu finden. Zu günstigen Preisen: im Wohnungsmarktbericht von Kampmeyer kostet der durchschnittliche Quadratmeter im Bezirk Kalk bei der Neubauwohnung ca. 3.500 Euro.

Auch der Stadtteil Niehl ist von weitläufigen Industrieflächen geprägt. Hier, auf der linken Rheinseite, entsteht das Neubauprojekt „Niehler Hermesgasse“ mit 36 Eigentumswohnungen.
Finden Sie dieses und weitere Neubauprojekte in Köln auf dem neubau kompass.
Unser Titelbild (pixabay) zeigt eine ehemalige Industriehalle. An Orten wie diesen entstehen im Anschluss häufig spannende Neubauprojekte in Köln.