Ein neues Wahrzeichen entsteht: Das Matthäus-Hochhaus Frankfurt soll künftig zwischen Hauptbahnhof und Messegelände die Skyline ergänzen. Auf dem Areal der derzeit noch bestehenden Matthäuskirche plant der Hamburger Projektentwickler Becken den 130 Meter hohen Turm. Was auf dem Areal geplant ist – und was das neue Becken-Projekt für die Frankfurter Innenstadt bedeutet.
Warum das Matthäus-Hochhaus Frankfurt entsteht
Die heutige Matthäuskirche ist über 120 Jahre alt – und wurde bereits 1997 von der Liste der zu erhaltenden Gebäude gestrichen. Auch die Nachfrage nach Gottesdiensten sank in den vergangenen Jahren erheblich. Seit April 2002 steht daher fest: Das Grundstück soll verkauft und die Kirche abgerissen werden.

Zunächst gab der schwächelnde Frankfurter Immobilienmarkt keinen Käufer her. Das Gelände blieb ungenutzt. Doch 2024 sicherte sich das Hamburger Immobilien- und Investmentunternehmen Becken eine Fläche von rund 2.450 Quadratmetern für sein hybrides Neubauprojekt.
Der zweite, kleinere Teil (650 Quadratmeter) des Matthäus-Areals verblieb im Besitz des Evangelischen Regionalverbands Frankfurt und Offenbach, der dort eine moderne neue Hoffnungskirche errichten möchte.
Stadtentwicklung: Was genau auf dem Matthäus-Areal geplant ist
Das modernisierte Matthäus-Areal wird Frankfurts Innenstadt weiterentwickeln und mit neuem Leben füllen. Das Matthäus-Hochhaus Frankfurt ist Teil eines modernen Neubau-Ensembles mit gemischter Nutzung: Wohnen, Arbeiten, Gastronomie – und Raum für Spiritualität.
Der Entwurf stammt vom renommierten Architekturbüro Meixner Schlüter Wendt, das sich in einem Wettbewerb gegen internationale Konkurrenz durchsetzte. Projektentwickler Becken, der Evangelische Regionalverband Frankfurt und Offenbach sowie die Stadt Frankfurt haben gemeinsam gesucht und sich Ende Mai 2025 für das Frankfurter Architekturbüro entschieden.
„Das besondere Zusammenspiel von kirchlichem Raum und Hochhausarchitektur, bei einer gleichzeitig breiten Nutzbarkeit im städtischen Kontext, bringt der prämierte Entwurf von Meixner Schlüter Wendt in überzeugender Weise zum Ausdruck”, so Jens Hogekamp, Geschäftsführer der Becken Development GmbH, über den Siegerentwurf.

Beckens Büro- und Wohnturm soll 130 Meter in die Höhe ragen. Meixner Schlüter Wendts Vision ist es, ein lebendiges Matthäus-Quartier zu kreieren. Neue Perspektiven können entstehen, sowie Verbindungen unter den Menschen. Alltag und Spiritualität treten in Dialog – nicht nur im Gotteshaus, sondern auch in der Turmspitze des Hochhauses: Dort soll es einen Raum für Andachten geben. Auch die Kirche darf diesen Raum nutzen.
Um dem Wohnraummangel in Frankfurt entgegenzuwirken, sind im Becken-Projekt außerdem 30 % geförderte sowie 15 % innovative Wohnungen geplant. Darüber hinaus sind Büroflächen und Gastronomieangebote vorgesehen.
Ausblick – wie geht es weiter?
Die Entwicklung des Matthäus-Areals steckt noch in der Genehmigungsphase. Der Bebauungsplan muss angepasst werden – ein Schritt, den die Projektbeteiligten Becken, der Evangelische Regionalverband und die Stadt Frankfurt derzeit vorbereiten.
Die Änderung des Bebauungsplans ist die Grundlage, um das Bau- und Planungsrecht zu erlangen. Erst dann kann der beschlossene Architektenentwurf von Meixner Schlüter Wendt umgesetzt werden. „Wann dieser Prozess abgeschlossen sein wird, können wir derzeit noch nicht sagen“, heißt es seitens Becken auf Anfrage von neubau kompass. Ein Baustart sei zudem „abhängig von einer Vorvermietungsquote von bis zu 50 Prozent, was den Hochpunkt betrifft“.
Fazit: Neues Hochhaus bereichert Leben und Skyline von Mainhatten
Das neue Matthäus-Hochhaus Frankfurt bringt mehr als nur Wohnraum. Es wird das Leben der Menschen und das Stadtbild bzw. die Skyline von Mainhatten bereichern. Vom Matthäus-Hochhaus geht ein städtebauliches Signal aus, in Frankfurt – wo Wohnraum knapp ist. Der Trend zum Bevölkerungswachstum zeichnet sich in fast allen Stadtteilen deutlich ab, besonders stark aber im Gallus (+ 1,7 %), wo sich auch das Matthäus-Areal befindet.
Gerade die geplante Nutzung als hybrider Büro- und Wohnturm ist dort klug, denn wo Wohnraum entsteht, müssen auch Firmen Platz haben, um zu wachsen und Arbeitsplätze anzubieten. Daher ist praktisch, dass die Infrastruktur im Zuge des Projekts erweitert wird: durch eine verlängerte U-Bahn-Strecke.
Das künftige Quartier vereint Wohnen, Arbeiten und Spiritualität in zentraler Lage. Dadurch verbessert sich die Aufenthaltsqualität für Anwohner, Berufstätige und Gläubige. Gallus – mit derzeit rund 45.600 Einwohnern – wächst stetig und gilt als urbanes Zentrum mit guter Anbindung und kultureller Vielfalt, u.a. durch das Gallus Theater. Für den wachsenden Stadtteil und ganz Frankfurt ist der Matthäus-Neubau ein echtes Aufbruchssignal, ein Leuchtturmprojekt.
Title Image: | Meixner Schlüter Wendt |