In Groß-Borstel, im Norden der Hansestadt gelegen, entsteht mit dem „Petersen Park“ ab dem 3. Quartal dieses Jahres eines der ersten urbanen Quartiere in Hamburg. Neben der Etablierung von Gewerbe, einer Kita und einer Pflegeeinrichtung, sind auch 400 Neubauwohnungen geplant, davon werden 30 Prozent gefördert. Lesen Sie mehr zum neuen Stadtquartier!
Verantwortlich für die Realisierung des gemischt genutzten Quartiers ist ein Joint Venture aus der HASPA Peb Projektentwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft und der HJD Gruppe. Letztere verwaltet als Family Office Beteiligungen an Immobilienentwicklern und Finanzdienstleistern. Vor Kurzem hat die Bezirksversammlung Groß-Borstel dem Bebauungsplan zugestimmt, das bedeutet „grünes Licht“ für den Petersen Park.
Das Areal befindet sich auf dem ehemaligen Strüver Gelände, welches aktuell im nördlichen Teil als Betriebshof für Elektromobilität durch die VW-Tochter MOIRA genutzt wird. Die gesamte Fläche umfasst eine Grundstücksgröße von 60.000 Quadratmetern bei einer Bruttogeschossfläche von 100.000 Quadratmetern. Geplant ist, zu gleichen Teilen Wohn- und Gewerbe-Immobilien zu realisieren. Während im südlichen Teil des Geländes ca. 400 neue Wohnungen entstehen, soll sich im Norden Gewerbe ansiedeln. Außerdem wird es eine Tiefgarage mit 300 PKW-Stellplätzen geben. Erschlossen wird das Gebiet im Norden über die Straße Papenreye.
Betrachtet man sich das Areal auf der Karte, fallen schnell die zahlreichen kleinen und größeren Unternehmen, Supermärkte und Restaurants ins Auge. Ohne Zweifel ist dieser Teil von Groß-Borstel bereits als städtischer Raum für ein gemischt genutztes Quartier prädestiniert. Der Projektentwickler HASPA Peb betont, dass es ein Ziel ist, die sich bereits jetzt auf dem Gelände befindenden Unternehmen auch im Rahmen des Petersen Parks und des damit verbundenen Neukonzepts wieder dort anzusiedeln.
Wohnungen im Süden und Gewerbe im Norden
Für die Planung des Stadt-Quartiers ist das Hamburger Architekturbüro Heitmann Montúfar verantwortlich. Der Bebauungsplan sieht neben der Unterteilung in Gewerbe im Norden und Wohnen im Süden einen Hybridriegel vor, wo eine Kindertagesstätte und eine Pflegeeinrichtung entstehen sollen. Zwischen dem Riegel und der Wohnbebauung ist eine parkähnliche Grünzone geplant, welche bislang zumindest in der Visualisierung nicht besonders groß wirkt. Nicht nur Groß-Borsteler interessiert, welche weiteren ökologischen Elemente bei der Konzeption angedacht sind. Zum Einen wird die Tarpenbeck, die sich im Westen des Geländes entlang schlängelt, bis Herbst 2021 renaturiert. Außerdem soll insbesondere beim Start der Hochbauarbeiten im nächsten Jahr so schonend wie möglich mit dem Baumbestand auf dem Areal umgegangen werden.
Mit der Erschließung des Geländes wird noch im 3. Quartal 2020 begonnen, die Hochbauarbeiten beginnen 2021 und in 2026 soll das gesamte Quartier fertig sein.
Exkurs: der Petersen Park – ein urbanes Quartier
Der Begriff „Urbanes Quartier“ oder auch „urbanes Gebiet“ ist in Deutschland vergleichsweise neu und wurde auf Initiative der Stadt Hamburg 2014 auf den Weg gebracht. Seit 2017 gibt es diese Baugebietskategorie nun offiziell. Urbane Gebiete sind Mischgebiete, in denen sich Wohnanlagen, oft auch Gastronomie, soziale Einrichtungen und Gewerbeprojekte auf recht verdichteter Fläche befinden. Insbesondere in Großstädten, wo Wohnflächen allmählich knapper werden, finden diese Areale bei Bauplanern und Politikern Zuspruch. Dabei gibt es einige Vor- aber auch Nachteile. Wer in einem urbanen Gebiet wohnt, profitiert in der Regel von kurzen Wegen zu Einrichtungen des täglichen Bedarfs, Geschäften, manchmal sogar zum Arbeitsplatz. Andererseits ist die Lärmbelastung ungleich höher als in herkömmlichen Wohngebieten. Lesen Sie mehr zum Thema hier:
Wer in ein gemischtes Quartier in Groß-Borstel zieht, hat mitunter Glück gehabt, denn in kaum einem Stadtteil gibt es so viele Grünflächen und somit Erholungsmöglichkeiten wie hier. Unter anderem befindet sich in Groß-Borstel das Eppendorfer Moor, eines der größten innerstädtischen Moore in Mitteleuropa.
Hamburg entdeckt seine nördlichen Randlagen neu: Nicht nur in Groß-Borstel wird gebaut, auch in Lehmsahl-Mellingstedt im Bezirk Wandsbek. Hier entstehen 6 Eigentumswohnungen im Neubauprojekt „Bilenbarg 75“.
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Titelbild: HeitmannMontufár Architekten/HASPA Peb