Siemens plant neues Stadt-Quartier in Spandau

In Berlin-Spandau soll nach Plänen der Siemens AG ein neues Stadt-Quartier entstehen. Nicht nur, dass ein innovatives deutsches Silicon Valley geplant ist – am derzeit größten Siemens-Standort des Landes (11.700 Mitarbeiter) soll neben dem besagten Innovationszentrum in den nächsten Jahren noch einiges mehr geschehen. Neubauwohnungen zum Beispiel und eine komplett neue Infrastruktur mit Schulen, Hotels und Geschäften sind im Gespräch.

 

Bis zu 600 Millionen Euro will Siemens Medienberichten zufolge für den „Zukunftscampus“ ausgeben. Hier sollen Büros, Produktionsanlagen der neuesten Generation und Forschungseinrichtungen etabliert werden. Ferner sind Büros für von Siemens protegierte Start-up-Firmen geplant. Der Standort soll Spandau sein, wo sich in der Nonnendammallee die Siemensstadt befindet. In den kommenden zehn Jahren könnte das seit 1917 von Siemens genutzte Areal sich zu einem komplett neuen Stadt-Quartier entwickeln. Nicht nur Arbeiten, auch Wohnen und Leben stehen dort auf der Agenda. Neue Grünflächen und Freizeitangebote sieht das Konzept ebenfalls vor.

Allerdings: mehr als dieses Konzept gibt es noch nicht. Erst muss der Senat das Vorhaben bewilligen. Berlin gilt aktuell als bevorzugter Standort der Siemens-Spitze. Alternativ ist auch die weltweite Ausschreibung für den Ort des Zukunfts-Quartiers noch nicht vom Tisch. Und je nachdem, wie sich der Berliner Senat entscheidet, könnte auch dieses Szenario Realität werden.

Es gibt tatsächlich einige Knackpunkte für die Gespräche mit der Berliner Spitze. Zum einen fordert Siemens eine „konstruktive Handhabung“ des Denkmalschutzes auf dem Areal an der Nonnendammallee. Hier befinden sich einige denkmalgeschützte Gebäude, etwa das Schaltwerk und das Dynamowerk, welches bereits Anfang des 20. Jahrhunderts entstand. Außerdem drängt Siemens die Stadt, den Breitbandausbau in diesem Teil Spandaus voranzubringen.

Insbesondere das Thema „Denkmalschutz“ hat in letzter Zeit laut einem Bericht des „Handelsblatts“ für Spannungen zwischen dem Senat und Siemens gesorgt. So konnte sich der Technologiekonzern, der in einem denkmalgeschützten Gebäude am Kupfergraben seinen Berliner Hauptsitz bauen wollte, gegenüber dem Senat nicht mit seinen Vorstellungen von „Denkmalschutz“ durchsetzen. Jetzt strebt der Konzern abermals eine „Erweiterung des Denkmalschutzes“, wenngleich auf einem anderen Gelände, an.

Spandau Neubau
Neubauprojekt in Spandau: „Mein Spandau“ mit insgesamt 10 Eigentumswohnungen. Bild: Q2 – Berlin Immobilienvertriebs GmbH

Siemens mit Hauptsitz in München, wurde 1847 in Berlin gegründet und verweist häufig auf die lange Geschichte, welche das Unternehmen mit der Hauptstadt verbindet. Am Standort Nonnendamm etwa feierte der Konzern vor mehr als 100 Jahren den Beginn des Schalttafelbaus. Noch heute produziert Siemens am Standort Spandau zentrale Sicherheitslösungen für Stromnetze, zum Beispiel die intelligenten Schutzgeräte der SIPROTEC-Serie. Damit wurde das Unternehmen Weltmarktführer in diesem Segment. Nicht umsonst heißt die Produktbroschüre „Schalttechnik aus Berlin für die Welt“. An anderer Stelle heißt es „Hier wird Zukunft gemacht“. Diesen Prozess würde Siemens nun gerne in Spandau weiterführen und erst in das Innovationsquartier, später dann ein komplett neues Stadtviertel führen.

Für Spandau, das ohnehin als „heißes Eisen“ bei Neubauprojekten gilt, wäre das Viertel aller Wahrscheinlichkeit nach eine weitere Aufwertung des Standorts. Und betrachtet man sich zum Beispiel den Erfolg des Wohn- und Wissenschaftsstandortes „Adlershof/Johannisthal“ in Berlin, dann dürfte die Stadt den Innovationsplänen des Technologiekonzerns eigentlich nicht ganz abgeneigt gegenüberstehen.

Derweil entstehen am Neubau-Standort Spandau zahlreiche weitere Neubauprojekte, denn längst hat der Bezirk sein „abgelegenes Image“ verloren. „Mein Spandau“ heißt ein Projekt des Q2 – Berlin Immobilienvertriebs. Vermarktet werden Eigentumswohnungen für Singles, Paare und Familien. Hier geht’s zum Exposé

Finden Sie weitere Neubauprojekte in Berlin auf dem neubau kompass.

Unser Titelbild zeigt das Dynamowerk in der Siemensstadt in der Nonnendammallee. Coypright: Siemens AG München/Berlin

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