Die Zinsen bleiben niedrig – und die Preise für Eigentumswohnungen und eigene Häuser steigen weiter rapide an. Die starke Nachfrage und rasant in die Höhe schießende Preise machen den Immobilienkauf für Familien mit Kindern immer schwieriger. Ihnen will die Bundesregierung künftig mit einem neuen Programm unter die Arme greifen.
Noch ist der Plan nicht fest beschlossen. Eine Lösung aus dem sich anbahnenden Wohnungsdilemma wäre er allerdings in jedem Fall.
In Berlin sieht es aktuell so aus, dass die Preise für teure Wohnimmobilien stagnieren, während die für erschwingliche Wohneinheiten stark zulegen. Das ist insbesondere ein Problem für Familien, die sich für den Erwerb einer Neubau-Immobilie interessieren. Das Preissegment, in dem sie bislang nach einer passenden Immobilie suchen konnten, wird nun so stark nachgefragt wie selten zuvor. Aus dieser Situation will Bundesbauministerin Barbara Hendricks nun mit einem Förderprogramm heraushelfen.
Eigenkapital wird gestärkt
Viele Familien in Berlin haben aufgrund der extrem gestiegenen Preise Schwierigkeiten, bei ihrer Bank einen Kredit für den Immobilienkauf zu bekommen. Sie können nicht genügend Eigenkapital bilden, denn die ebenfalls in die Höhe schießenden Mietpreise verhindern das. An diesem Punkt setzt das neue Programm an. Es soll Familien, je nach Anzahl der Kinder, mit einem Eigenkapitalzuschuss zwischen 8.000 und 20.000 Euro unterstützen. Details dazu werden in den nächsten Wochen bekannt gegeben. Geht alles nach Plan, soll diese Zulage mit dem Haushalt 2017, also recht bald, eingeführt werden.
In Kombination mit weiteren Fördermöglichkeiten könnten Familien mit dem neuen Programm einiges an Geld bei ihrem Immobilienkauf sparen. Wichtig ist den Ideengebern für das Programm jedoch, dass die Familien später die Tilgung und die Zinsen bezahlen können. Wer Gefahr läuft, die Risiken eines Immobilienkaufs nicht langfristig stemmen zu können, wird bei dieser Förderung höchstwahrscheinlich leer ausgehen.
Kompromisse bei Wohnlagen?
Auch mit dem Förderprogramm zur Eigenkapitalunterstützung – wenn es denn im kommenden Jahr eingeführt werden sollte – müssen unter Umständen Kompromisse eingegangen werden. Insbesondere bei der Lage. Nicht jeder kann sich Berlin-Mitte leisten und weicht vermutlich in östliche Stadtteile aus, wo noch einiges an Bauland verfügbar ist. Zum Beispiel nach Marzahn oder in die nähere Umgebung. Marzahn-Hellersdorf ist in diesem Jahr einer der Spitzenreiter, was die ansteigende Beliebtheit auf dem Immobilienmarkt betrifft.
In Biesdorf, nicht weit entfernt von Marzahn, entsteht das Neubauprojekt „Grüne Aue“ mit 116 Reihen- und Doppelhäusern sowie Eigentumswohnungen (Bild).
Weitere Neubauprojekte im Großraum Berlin zeigt Ihnen täglich aktualisiert der neubau kompass.