Wer energiebewusst heizt, kann dafür staatliche Förderungen in Anspruch nehmen. Während einige Formen regenerativer Energieerzeugung (Stichwort Photovoltaik) bereits seit Jahren gefördert werden, treten nun vergleichsweise neue Formen der Energiegewinnung in den Fokus.
Zum Beispiel Geothermie. Hierfür ist die Fördersumme vor nicht allzu langer Zeit von 2.800 Euro auf 4.000 Euro erhöht worden.
Geothermie: Energie aus dem Inneren der Erde
Das Verfahren, Erdwärme zur Gewinnung von Strom und Wärme zu verwenden, wird als Geothermie bezeichnet. Hier wird sich der Wärmestrom aus dem Inneren der Erde zunutze gemacht. Je tiefer man ins Erdinnere bohrt, desto wärmer wird es. Einige Tausend Grad finden sich Schätzungen zufolge am Erdkern. Aber auch nach wenigen Hundert Metern beträgt die Temperatur in der Tiefe noch bis zu 20 Grad Celsius. Diese ist ideal für geothermische Zwecke. Um sie entsprechend weiter zu leiten und nutzbar zu machen, eignen sich bei Neubau-Immobilien Erdwärmepumpen.
Allerdings sollte erst gecheckt werden, ob der Standort überhaupt für geothermische Zwecke geeignet ist. Ein Nachteil bei Geothermie ist, dass sie in Deutschland nicht überall gewinnbringend genutzt werden kann. Glück hat, wer in Bayern oder Baden-Württemberg lebt, denn im Süden sind die Bedingungen ideal. Dennoch sind auch Standorte im Norden Deutschlands unter Umständen günstig. Für Geothermie reichen bereits Erdtemperaturen von 9 Grad. Dafür reicht es, einige Meter tief zu bohren.
Der Test: eignet sich die Geologie am Wohnort
Eine erste einfache Einschätzung der Tauglichkeit des Standortes bekommt man im Internet. Es gibt zahlreiche „Geo-Infoportale“, wo Sie die Adresse des Neubaus eingeben können und innerhalb weniger Minuten erfahren, wie die Gegebenheiten auf Ihrem Grundstück aussehen. Detaillierter wird es, wenn Sie einen Experten für Geothermie konsultieren. Dieser kann Ihnen zusätzlich raten, welches Instrument am Besten geeignet ist, um die Wärme aus dem Erdreich ins Haus zu befördern.
Erdwärmeheizung: effizientes Heizen
Um es gleich vorweg zu sagen: die Erdwärmeheizung ist in der Anschaffung zunächst teurer als vergleichbare Heizsysteme. Letzten Endes zeigt sich jedoch in zahlreichen Pilotstudien ebenso wie in der täglichen Praxis, dass diese Heizungen in den Betriebskosten oft günstiger sind. Als besonders effizient haben sich Verbraucherstudien zufolge die Heizungsarten, deren Jahresarbeitszahl größer als 4 ist, erwiesen. Die Ziffer 4 steht dafür, dass mit einer Kilowattstunde Strom mehr als vier Stunden Wärmeenergie erzeugt werden können.
Förderungen rechtzeitig beantragen
Wer sich für den Einbau einer Erdwärmepumpe im Neubau entscheidet, sollte den entsprechenden Förderantrag vor Beginn des Bauvorhabens stellen. Förderpartner ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Auf der Website www.waermepumpe.de erfahren Sie auch, welche Wärmepumpen gefördert werden und welche Förderbedingungen gelten.
Geothermie und Erdwärmepumpen gelten unter Fachleuten derzeit als beliebte und vergleichsweise kostengünstige Art der energieeffizienten Wärmeerzeugung. Und sie ist bei Weitem nicht die einzige Möglichkeit, umweltbewusst zu heizen und dabei staatliche Förderungen in Anspruch zu nehmen. Lesen Sie, welche staatliche Förderungen Ihnen mit dem Einsatz Erneuerbarer Energien noch zustehen.
Unser Titelbild stammt aus dem Neubauprojekt „F.188 von PROJECT Immobilien Nürnberg.