München boomt und wächst – auch in die Höhe. Im Werksviertel München am Ostbahnhof entsteht im Werk4 mit 86 Metern Münchens höchstes Hotel. In dem Neubau sind neben einem 500-Betten-Hostel 234 Appartements der 4-Sterne-Superior-Kategorie unter anderem für Geschäftsreisende geplant. Der Grundstückseigentümer und Bauherr OTEC lässt sich mit der Fertigstellung des höchsten Hotels für München nur wenig Zeit.
Der neue Hotelturm im Werksviertel im Münchner Osten entsteht auf Basis des alten Kartoffelsilos der ehemaligen Pfanni-Werke. In dem Silo lagerte Pfanni einst Kartoffelflocken für Knödel und Kartoffelpüree. Das stillgelegte Silo wird in den Neubau integriert und darüber hinaus aufgestockt. Die IG Klettern München & Südbayern e.V. nutzte bislang das Kartoffelsilo als Kletterhalle „Heavens Gate“ und tut das auch zukünftig. Denn das Kartoffelsilo als zweckentfremdete Kletterhalle wird in den neuen Hotelturm integriert und weiterbetrieben.
Auf 24 Stockwerken entsteht mit 86 Metern das höchste Hotel in der bayrischen Landeshauptstadt. Verglichen mit dem „NH München Deutscher Kaiser“ am Hauptbahnhof mit nach Hotelangaben 14 Etagen sind das zehn Stockwerke mehr. Nach dem offiziellen Ranking der 20 höchsten Hochhäuser in München der Emporis GmbH – globaler Anbieter von Gebäudeinformationen – käme der Hotel-Neubau auf den 10. Platz der höchsten Gebäude Münchens. Zum Vergleich: Die ADAC-Zentrale im Münchner Stadtbezirk Sendling-Westpark belegt mit 87 Metern den 9. Platz und ist damit nur einen Meter höher.
115 Millionen Euro Investitionssumme
Auf dem 2.400 m² großen Grundstück des entstehenden Werk4 sollen 115 Millionen Euro investiert werden und 23.000 m² Bruttogeschossfläche entstehen. Vorgesehen ist auch eine Tiefgarage mit 200 Stellplätzen. Die Steidle Architekten GmbH aus München plante das Neubau-Vorhaben. Neben dem Werk4 hat Steidle Architekten bereits das benachbarte Werk3, ein prägnant orangenes Atelier-, und Geschäftsgebäude mit Eventflächen, sowie die Medienbrücke München mit Büros und Eventbereich im Werksviertel geplant. Der Generalübernehmer des Hotelbaus ist Hochtief.
234 Studios und Appartements
Im unteren Teil des Hotelgebäudes ist ein preisgünstiges Wombat´s Hostel mit 500 Betten geplant. Die höheren Ebenen des Neubaus bezieht der Hotelbetreiber Adina Germany, der nach eigenen Angaben zum viertgrößten Hotelbetreiber Australiens TFE Hotels gehört. Wie zu erfahren ist, entstehen 234 Studios und Appartements auf dem Areal der ehemaligen Pfanni-Fabrik über den Dächern Münchens. Der Grundstein steht seit April 2018. Das „Adina Apartment Hotel München“ soll 2020 seine Türen für die Übernachtungsgäste in der Atelierstraße 18 im Werksviertel öffnen.
Full-Service-Hotels – auch für Geschäftsleute
Die Adina Apartment Hotels sind nach Unternehmensangaben Full-Service-Hotels im gehobenen Marktsegment. Sie bieten Wohnen nach Wunsch von einer Nacht, einer Woche oder länger. Die Studios und Appartements mit Kitchenette oder Küche und Wohn-Arbeitsbereich richten sich unter anderem an Geschäftsreisende.
Urbane Lagen innerhalb Münchens, wie hier im Werksviertel, sind insbesondere für beruflich Reisende attraktiv. Das Gelände ist fußläufig vom Ostbahnhof entfernt. Die dortige S-Bahn-Stammstrecke bietet in weniger als zehn Minuten Fahrzeit Anschluss an München Hauptbahnhof. Der Flughafen ist mit der S-Bahn in 30 Minuten Fahrzeit erreicht.
Nutzungsmischung im Werksviertel
Eric Heppt, Leiter der Projektentwicklung beim Bauherren OTEC GmbH & Co. KG, erklärt, dass das Ziel sei, mit dem Werksviertel ein lebenswertes, unterhaltsames Stadtviertel zu schaffen, in dem sich Menschen unterschiedlichster Gesellschaftsschichten gleichermaßen wohlfühlen. Wie bei den anderen Bauwerken im Werksviertel, zum Beispiel dem Geschäftsgebäude Werk3, setze man auch beim Werk4 auf eine unkonventionelle Nutzungsmischung. Bewusst habe man sich entschieden, im unteren Bereich ein preisgünstiges Hostel unterzubringen, während die oberen Etagen des Gebäudes als hochwertiges 4-Sterne-Plus Longstay-Hotel genutzt würden.
Ein Konzerthaus und elf Werk-Gebäude
Zu dem Gebäudekomplex des Werksviertels Mitte gehören elf Werk-Gebäude. Ein Beispiel ist das Werk1 – Incubator Coworking Eventspace – mit Büroflächen für Internet- und digitale Medien-Start-ups. Neben dem Hotelturm im Werk4 liegt das Kreativquartier Werk3, ein markant orangenes Atelier-, und Geschäftsgebäude mit Eventflächen. Dort wurden früher Kartoffelknödel hergestellt. Im Werk7, der früheren Pfanni-Kartoffelhalle, finden heute Musicalaufführungen statt. Im Werk12 mit geplanter Eröffnung Anfang 2019 entstehen Loft-Flächen für Büros und Sport, Fitness und Wellness sowie Entertainment. Ebenfalls im Bau ist das Werk17. Hier finden ab 2019 Einzelhandel, Shops und Gastronomie sowie 300 Hotelzimmer Platz.
Für 2021 ist die Eröffnung des Konzerthauses als neue Heimat des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks anvisiert. Den Planungswettbewerb gewann das Bregenzer Architektenteam Cukrowiz Nachbaur. Während der große Konzertsaal 1.800 Besuchern Platz bietet, hat der kleine Saal 800 Sitze. Außerdem sind in dem Konzerthaus Proberäume, ein Foyer und Gastronomie vorgesehen. Der pyramidenartige Entwurf mit Glasfassade komplettiert das moderne, urbane und zugleich historische Gesicht des Werksviertels.
Das Werk4 mit seinem Hotelturm stellt wegen seiner Höhe von 86 Metern eine weithin sichtbare städtebauliche Landmarke dar. Nach Informationen der Bauherren werde das Werk4 der visuelle Fixpunkt des Werksviertels. Die Bedeutung des Gebäudes manifestiere sich deshalb auch im Schriftzug, der oben auf dem Turm zu lesen sein werde. Während die umliegenden Werke mit ihren Nummern versehen sind, werde am höchsten Hotel Münchens im Werk4 in Großbuchstaben „WERKSVIERTEL“ stehen.
Neben dem Werksviertel entsteht in Berg am Laim DIE MACHEREI: ein Gewerbe- und Büroquartier.
Finden Sie weitere Neubau-Immobilien in München auf dem neubau kompass.
Titelbild: OTEC GmbH & Co. KG / Steidle Architekten GmbH