PaketPost-Areal München: Quartier mit 1.180 Neubauwohnungen

PaketPost-Areal München: Quartier mit 1.180 Neubauwohnungen

Rund 1.200 Neubauwohnungen sollen in den nächsten Jahren auf dem PaketPost-Areal in München- Neuhausen entstehen. Im Mittelpunkt des Paketpost-Quartiers steht die denkmalgeschützte Paketposthalle im Zusammenspiel zweier 150-m-Wolkenkratzer. Wir von neubau kompass haben den aktuellen Stand für dich recherchiert, auch in Sachen Bürgerentscheid.

Update 30. April 2025

Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung teilt mit: „Am 30. April 2025 hat die Vollversammlung des Münchner Stadtrats mehrheitlich entschieden, das Bürgerbegehren „HochhausSTOP“ wegen rechtlicher Unzulässigkeit nicht zum Bürgerentscheid zuzulassen“ (Quelle: muenchen.de).

 

Der 1. Vorsitzende des Vereins HochhausSTOP und CSU-Landtagsabgeordnete, Robert Brannekämper, kündigte auf seiner Facebook-Seite an: „Deutlich über 40.000 Bürgerinnen und Bürger haben unterschrieben und wollen den Bürgerentscheid! Der Stadtrat sollte nicht versuchen den Entscheid zu untersagen. Wir werden durch alle Instanzen klagen, falls nötig.“ Demnach will die Bürgerinitiative gegen den Bescheid und die Zurückweisung des Bürgerbegehrens klagen – Ausgang offen.

Urban und bestens angebunden: Das PaketPost-Areal liegt an der Friedenheimer Brücke, nur fünf Gehminuten nahe der S-Bahnstation Hirschgarten. Die Münchner kennen das Areal von der Fahrt auf der S-Bahn-Stammstrecke, von der aus die Paketposthalle ins Auge springt. Grund genug, mehr über das für München außergewöhnliche Paketpost-Quartier zu erfahren!

Paketpost-Quartier Vogelperspektive
So könnte das Paketpost-Quartier einmal aussehen (© Herzog & de Meuron).

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Bebauungsplan für das PaketPost-Areal gebilligt

Eine Nachricht zum PaketPost-Areal: Am 5. Februar 2025 hat die Vollversammlung des Münchner Stadtrats den Billigungsbeschluss für den Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 2147 genehmigt. 

Damit hat das Projekt eine wichtige Hürde genommen und der Weg für das geplante Paketpost-Quartier einschließlich der zwei Türme ist grundsätzlich frei. Doch trotz des Beschlusses ist der Bau der genehmigten Hochhäuser noch nicht sicher. Ein Bürgerentscheid könnte die Realisierung stoppen.

Hochhaus-Bürgerentscheid ungewiss

Die Initiatoren der Bürgerinitiative #HochhausSTOP argumentieren u.a., dass Hochhäuser ab 60 m einen sehr großen ökologischen Fußabdruck haben: Der Bau, die aufwendige technische Erschließung, der Brandschutz und der Betrieb der Gebäude (Aufzüge, Klimatisierung, Wasserpumpen) würden für einen großen Energie- und Materialverbrauch sorgen und die Verwendung klimaschonenderer Baustoffe, wie Holz, einschränken.

Nach Angaben der Bürgerinitiative #HochhausSTOP München den Menschen e.V. erfolgt der finale Satzungsbeschluss erst Ende 2025. Deshalb sammelte die Initiative Unterschriften. In einer Pressemitteilung vom 20.10.2024 verkündete der Verein, 30.000 Unterschriften gesammelt zu haben. Darin heißt es weiter, dass nur noch rund 3.000 Unterschriften für die Einreichung des Bürgerbegehrens fehlen. In Medienberichten vom März 2025 ist nun von mehr als 45.000 Unterschriften die Rede (Quelle: Facebook/Hochhausstop).

Sollte der Bürgerentscheid kommen, wären die Münchner aufgerufen, sich für oder gegen den Bau der zwei 155-m-Wolkenkratzer zu positionieren. Die teils hitzig geführte Hochhausdebatte ist längst im Gange.

Zukunftsweisendes Quartier für die Stadtgesellschaft

Ein Aspekt, der für die zwei Türme im Innenstadtquartier spricht, ist, dass in den zwei Türmen und den Höfen 1.180 Wohnungen entstehen sollen (Quelle: muenchen.de / Referat für Stadtplanung und Bauordnung).

Die renommierten Schweizer Architekten Herzog & de Meuron (realisierte Referenzprojekte: z.B. Allianz Arena München und Elbphilharmonie Hamburg), die den Masterplan entwickelt haben, betonen:

Das Areal rund um die Paketposthalle ist die letzte Stadtentwicklungsbrache der zentralen Bahnflächen im Westen Münchens.

Auf der 8,7 ha großen Fläche eröffnet sich die Chance, durch das zukunftsweisende Paketpost-Quartier u.a. knapp 1.200 neue Wohneinheiten zu schaffen – in urbaner Citylage, nur 15 Minuten mit dem Radl vom Hauptbahnhof entfernt. 

Die denkmalgeschützte Paketposthalle (li.) wird Teil des neuen Paketpost-Quartiers.
Die denkmalgeschützte Paketposthalle (li.) wird Teil des neuen Paketpost-Quartiers (© Herzog & de Meuron).

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hebt in einer Mitteilung zum Billigungsbeschluss für das PaketPost-Areal hervor: 

Ich begrüße, dass es gelungen ist, mit dem Investor (Anm. d. Red.: Büschl Unternehmensgruppe) zusätzlich zu den geförderten Wohnungen auch noch die Realisierung weiterer bezahlbarer Wohnungen für Menschen in systemrelevanten Berufen, wie z.B. in den Bereichen Pflege, Polizei oder Feuerwehr, in einem der beiden hohen Türme zu vereinbaren.

An die Aussage des Münchner Oberbürgermeisters knüpfen die Planer der Büschl Unternehmensgruppe an: Sie haben die Vision, auf dem ehemaligen PaketPost-Areal ein „urban future project“ für die gesamte Stadtgesellschaft Münchens zu realisieren.

Abendstimmung im PaketPost-Areal München.
Das PaketPost-Areal: ein einladender Ort für die Quartiersbewohner und Besucher (© Herzog & de Meuron).

Paketpost-Quartier: eine Halle – Höfe und zwei Hochhäuser

Das Paketpost-Quartier setzt sich aus drei Teilen zusammen – ein Überblick für dich:

Die Halle: Das Herzstück des Quartiers ist die denkmalgeschützte Paketposthalle – ein pulsierendes Zentrum für Kunst, Kultur und Begegnung. Die von 1965 bis 1969 erbaute Halle war damals die größte freitragende Betonfertighalle der Welt. Im neuen Paketpost-Quartier dient die Halle mit bogenförmig geschwungenem Dach als Kultur-Hotspot – für die zukünftigen Paketpost-Quartiersbewohner und alle Münchner.

Die Türme: In den Hochhäusern entstehen Wohnungen, Hotels und Offices. Die oberen Etagen der markanten Zwillingstürme sind öffentlich zugänglich und bieten einen Rundumblick über München – hier soll u.a. Münchens höchster Biergarten einziehen.

Die Höfe: Das Paketpost-Ensemble vervollständigen die Höfe: Hier finden sich Wohnungen, Shops, Büros und Restaurants. Auch medizinische Einrichtungen und Flächen für altersgerechtes Wohnen entstehen. Charakteristisch für die Höfe sind lichtdurchflutete Passagen, breite Flaniermeilen und viel Grün.

„Pineapple Park“: Zwischennutzung der Paketposthalle 

Als Zwischennutzungsprojekt hat bereits die Paketposthalle geöffnet: Im „Pineapple Park“ finden freitags und samstags der Midnightbazar/Nachtflohmarkt und sonntags der Kinderflohmarkt statt. Beide Veranstaltungen werden von einem bunten Rahmenprogramm begleitet. Komm vorbei und lass dich vom Ambiente der Paketposthalle beeindrucken.

Die Paketposthalle, einst ein Logistikzentrum der Deutschen Post, bietet viel Raum für Kultur.
Die Paketposthalle, einst ein Logistikzentrum der Deutschen Post, bietet viel Raum für Kultur (Bild: neubau kompass AG / Felix Dehn).

Liebhaber des bewegenden Spielfilmdramas Titanic aufgepasst: Seit kurzem ist bekannt, dass am 9. Mai 2025 in der Paketposthalle München die Ausstellung „Die Legende der Titanic“ eröffnet. Die Macher kündigen für das immersive Titanic-Erlebnis 360°-Projektionen, Virtual Reality und interaktive Erzählweisen an. Kommst du an Bord?

Ausblick: so geht es mit dem Paketpost-Quartier weiter

Zum weiteren Zeitplan für das Paketpost-Quartier hält sich die Büschl Unternehmensgruppe als Investor des Paketpost-Quartiers bedeckt. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung teilt mit, dass nach dem Anfang Februar 2025 verabschiedeten Billigungsbeschluss der nächste Verfahrensschritt ansteht: Die Beteiligung der Öffentlichkeit.

Spannend bleibt die Frage, ob die angekündigte Klage der Hochhaus-Gegner gegen den vom Münchner Stadtrat abgelehnten Bürgerentscheid kommt und falls ja, wie die Gerichte entscheiden. Ob die zwei je an einer Seite gewölbten Türme mit 155 m tatsächlich gebaut werden und Münchens Skyline markant ergänzen, das steht noch in den Sternen.

Hintergrund zur Münchner Hochhausdebatte

Ein Blick zurück ins Jahr 2004: Damals stimmten 50,8 % der Münchner Wahlberechtigten für eine Höhenbegrenzung beim Neubau von Hochhäusern – ein äußerst knappes Ergebnis bei einer Wahlbeteiligung von nur 21,9 %. Der Entscheid hatte damals eine Bindungsfrist von lediglich einem Jahr – wurde jedoch über viele Jahre vom Stadtrat weiter respektiert.

In einem Dokument zu den Ergebnissen des Bürgerentscheids 2004 schrieb das Referat für Stadtplanung und Bauordnung damals: „Inwieweit hier eindeutig ein breiter Bürgerwille zum Ausdruck gebracht wurde, sei dahingestellt. Letztlich zeigte sich aber in dem Votum eine starke Polarisierung in der Wahrnehmung der Projekte und gegenüber der Hochhaustypologie im Allgemeinen.“

Jetzt könnte ein neuer Hochhaus-Bürgerentscheid mit einer deutlich besseren Wahlbeteiligung für Aufklärung sorgen. Wir von neubau kompass München bleiben für dich am Paketpost-Quartier mit den geplanten Zwillingstürmen und Neubauwohnungen auf dem PaketPost-Areal dran. 

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Felix Dehn

Felix arbeitet seit 2018 als Redakteur bei neubau kompass. Davor studierte er Medien- und Kommunikationsmanagement in Unternehmen (B.A.) und absolvierte ein 2-jähriges Redaktionsvolontariat in einem Fachverlag. Für das… Felix arbeitet seit 2018 als Redakteur bei neubau kompass. Davor studierte er Medien- und Kommunikationsmanagement in Unternehmen (B.A.) und absolvierte ein 2-jähriges… Felix arbeitet seit 2018 als Redakteur bei neubau kompass. Davor studierte er Medien- und Kommunikationsmanagement in Unternehmen (B.A.) und absolvierte ein 2-jähriges Redaktionsvolontariat in einem Fachverlag. Für das Immobilienportal neubaukompass.de schreibt er viel… Felix arbeitet seit 2018 als Redakteur bei neubau kompass. Davor studierte er Medien- und Kommunikationsmanagement in Unternehmen (B.A.) und absolvierte ein 2-jähriges Redaktionsvolontariat in einem Fachverlag. Für das Immobilienportal neubaukompass.de schreibt er viel…

Title Image:   © Herzog & de Meuron

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