Realitäts-Check: Welche Neubau-Immobilie kann ich mir leisten?

Realitäts-Check: Welche Neubau-Immobilie kann ich mir leisten?

Du hast deine Wunsch-Immobile gefunden und dich spontan in deine Neubauwohnung verliebt. Herzlichen Glückwunsch! Nur: wie vernünftig ist dieser Kauf? Mach den Realitäts-Check und du wirst langfristig auf der sicheren Seite sein.

Auch wenn es schwer fällt, angesichts der Vielzahl an sehr schönen und viel versprechenden Wohnungen und Häusern, die zurzeit auf neubau kompass angeboten werden: checke vor dem Kauf genau ab, ob du dir diese Immobilie langfristig tatsächlich leisten kannst. Hier unsere Tipps!

Über welche monatlichen Einnahmen verfügst du?

Die meisten von uns beziehen an dieser Stelle zuerst ihr Gehalt mit ein. Ebenso zählen Mieteinnahmen (sofern vorhanden), Einkünfte aus Börsengeschäften, Renten und Unterhaltsgelder jeglicher Art dazu. Verzichte am Besten darauf, Bonuszahlungen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld als feste Größe hier langfristig mit einzukalkulieren. Diese Regelungen können sich ändern und zunächst geht es darum, festzustellen, welche „fixen“ und berechenbaren Einnahmen du zum Immobilienkauf über 10 bis 15 Jahre einplanen kannst.

Selbstständige ziehen an dieser Stelle am Besten den Gewinn der letzten fünf Jahre zu Rate. Selbst wenn zahlreiche Kreditinstitute auf lediglich drei Jahren Gewinn-Aufstellungen bestehen – kalkuliere zu deiner eigenen Sicherheit fünf Jahre.

Auch wenn du bereits eine oder mehrere Immobilien besitzt und regelmäßige Mieteinnahmen einkalkulierst: gehe auch davon aus, dass für die Instandsetzung dieser Wohnungen/Häuser Kosten anfallen können oder dass die Immobilie nicht immer vermietet ist. Es mag nicht deinem Naturell entsprechen, aber eine vorsichtige und eher pessimistische Kalkulation unter Einbeziehung von „Unwägbarkeiten“ hat sich für zahlreiche Käufer bewährt.

Welche fixen Ausgaben fallen an?

Neben Miete, Essen, Kleidung, Versicherungen und Urlaub gibt es eine ganze Reihe weiterer Ausgaben, die jährlich anfallen. Versuche, so genau wie möglich zu sein: in welchen Vereinen bist du? Welcher Betrag entfällt auf die Werkstatt für den PKW? Unterstützt du deine Kinder finanziell oder leistest du finanzielle Unterstützung für einen früheren Partner? Gibt es Kredite, die du noch abbezahlen musst? All dies gehört in diese Tabellenspalte.

Ziehe nun die Ausgaben von den Einnahmen ab, so erhälst du den Betrag, der dir zur künftigen Abbezahlung des Eigenheims tatsächlich in jedem Monat zur Verfügung steht. Vergleiche den angegebenen Kaufpreis. Ist der Erwerb nach wie vor möglich? Umso besser.

Wie viel Eigenkapital liegt vor?

Nachdem du die Ein- und Ausgaben herangezogen hast, kannst du dich deinem Eigenkapital widmen. In gängigen Ratgebern steht in der Regel, dass mindestens 20 Prozent der Kaufsumme durch Eigenkapital abgedeckt sein sollte. Ein Tipp: Lass es ruhig über 30 Prozent sein. Umso entspannter ist die spätere Tilgungsrate. Und umso eher ist die Immobilie abgezahlt.

Wusstest du schon, dass zum Eigenkapital nicht nur Geld zählt? Auch wertvolle Antiquitäten, Gold, Aktien und weitere Sachwerte kannst du getrost dazuzählen. Wenn du dir bei einem Sachwert, zum Beispiel Schmuck oder einem sehr alten Möbelstück nicht hundertprozentig sicher bist, wie viel es tatsächlich wert ist: lass es schätzen und schriftlich vermerken.

Wichtig: damit die Zukunft so entspannt wie möglich bleibt, ist es ratsam, nicht das gesamte Eigenkapital in den Kauf der Traum-Immobilie zu stecken. Behalte Reserven: für unvorhersehbare Ereignisse ebenso wie für weitere Wünsche.

Achtung Zusatzkosten

Beachte beim Kauf, dass du ca. 10 Prozent des Kaufpreises für weitere Nebenkosten veranschlagen musst. Dazu zählen Notargebühren, ggf. Maklerprovisionen, Gebühren für den Eintrag ins Grundbuch, ggf. Kosten für Sachverständige, Kosten für zusätzliche Ausstattungswünsche oder zur Gestaltung von Freiflächen, um nur einige zu nennen. Die Zusatzkosten variieren, je nachdem ob du ein Haus oder eine Wohnung kaufst. Bei beiden gilt jedoch das Fazit: kalkuliere nicht zu knapp.

Title Image:   pixabay/Stevepb

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