Die Koffer sind gepackt – aber ist dein Zuhause für deine Time-off vorbereitet? Mit Smart-Home-Technik kannst du deine Wohnung oder dein Haus während deiner Abwesenheit optimal vor Wasserschäden, Feuer oder gegen Einbruch schützen. Erfahre, welche smarten Geräte sich besonders eignen und wie du sie ganz einfach einrichtest.
- Feuerschutz durch smarte Rauchmelder und Steckdosen
- Wasserschutz mit smarten Wasserleckdetektoren
- Smarte Thermostate für Heizkörper und Fußbodenheizung
- Einbruchschutz – Video-Livestream & Anwesenheitssimulation
- Smarte Geräte in Alexa einbinden und zentral steuern
- Smarte Geräte vernetzen mit Home Assistant
Du bist auf dem Weg zum Flughafen und dein Urlaubsbarometer ist ganz oben – bis du plötzlich von unangenehmen Fragen eingeholt wirst: Sind die Fenster zu? Alle Lichter aus? Wer kümmert sich um das Aquarium? Um entspannt in den Sommerurlaub zu starten, kannst du dein Zuhause mit Smart-Home-Technik „intelligent“ machen.
Feuerschutz durch smarte Rauchmelder und Steckdosen
Nach Angaben von Malteser Hilfsdienst e.V finden in Deutschland jährlich 200.000 Haus- und Wohnungsbrände statt. Rauchmelder und Feuerlöscher sind in vielen Fällen wortwörtlich „Lebensretter“. Doch was tun, wenn man gerade im Urlaub ist, während ein Feuer ausbricht?
Smarte Rauchmelder können Abhilfe schaffen. Bei einer Rauchentwicklung schicken sie dir einen Push-Alarm auf dein Smartphone. So kannst du selbst im Urlaub schnell reagieren und im besten Fall ein Desaster wie einen Haus- oder Wohnungsbrand verhindern. In diesem Segment gibt es unterschiedliche Modelle, die sich im Leistungs- und Funktionsumfang unterscheiden. Smarte Rauchmelder, die per App Benachrichtigungen aufs Smartphone schicken, sind ab ca. 30 Euro verfügbar. Hochpreisige Modelle bieten ggf. eine höhere Erkennungsgenauigkeit und zusätzliche App-Funktionen.

Elektrische Geräte sind eine der häufigsten Brandursachen in Haushalten. Du möchtest im Urlaub sichergehen, dass defekte Kabel, Kurzschlüsse oder überhitzte Geräte keinen Brand verursachen? Diese Geräte kannst du mit einer smarten Steckdose verbinden. Über deine Smartphone-App siehst du, wie viel Strom das jeweilige Gerät verbraucht und kannst es nach Bedarf remote vom Strom trennen – so reduzierst du das Risiko von Elektrobränden während deiner Abwesenheit.
Unser Rat: Lese vor dem Kauf einer smarten Steckdose unbedingt die Kundenbewertungen und wähle Produkte von namhaften Herstellern. Besonders günstige No-Name-Produkte neigen zu starker Wärmeentwicklung, was im schlimmsten Fall ein Brandrisiko darstellen kann.
Wasserschutz mit smarten Wasserleckdetektoren
Ein Blick auf eine Statistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zeigt: Wasserschäden kommen in Deutschland noch häufiger vor als Hausbrände. Der GDV beziffert die Schäden an Wasserleitungen – etwa durch Rohrbrüche, undichte Stellen und defekte Dichtungen – auf jährlich über 1 Million Fälle. Die schlechte Nachricht für Wohngebäude- und Hausratversicherer: Auf sie kommen Kosten in Höhe von 2,6 Milliarden Euro pro Jahr zu.
Damit du dein Zuhause nach deinem Urlaub trocken vorfindest, sind intelligente Wassermelder eine gute Idee. Diese WLAN-fähigen, smarten Wasserleckdetektoren können aufgrund ihrer kompakten Größe unkompliziert an Gefahrenstellen wie Kühlschränken, Waschmaschinen oder unter der Spüle platziert werden. Sie erkennen stehendes Wasser frühzeitig und können mit einer entsprechenden Vernetzung Strom- und Wasserleitungen abschalten, um größere Schäden zu verhindern. Per App wird man direkt über Wasserlecks benachrichtigt und ist somit auch im Urlaub stets informiert.

Smarte Thermostate für Heizkörper und Fußbodenheizung
Vor allem im Urlaub ist es praktisch, weiterhin volle Kontrolle über die Temperatur in den eigenen vier Wänden zu behalten. So kannst du z.B. Schimmelbildung vorbeugen und für eine hohe Energieeffizienz sorgen. Hier kommen smarte Heizthermostate ins Spiel. Diese kannst du per Sprache oder App steuern. Einige Modelle bieten Zusatzfunktionen, darunter eine Frostschutzsicherung und Fenster-Offen-Erkennung. Durch letztere Funktion wird die Temperatur den Bedingungen entsprechend automatisch angepasst (z.B. Fenster offen, Heizung schaltet zurück).
Bei klassischen Heizkörpern tauschst du den vorhandenen Thermostatkopf gegen ein smartes Modell aus. Bei wassergeführten Fußbodenheizungen funktioniert das Ganze etwas anders: Die smarte Steuerung übernimmt ein Wandthermostat im jeweiligen Raum. Dieses sendet Signale an die elektrischen Stellantriebe im Heizkreisverteiler, die dann das warme Wasser regulieren.
Elektrische Fußbodenheizungen lassen sich ebenfalls smart steuern – hier wird der Wandthermostat direkt mit dem Heizsystem verbunden und schaltet den Stromfluss. Moderne Modelle haben ein Display, App-Anbindung und unterstützen oft Sprachsteuerung.
Aquarium automatisieren – Temperatur, Pumpe und Licht
Eine Frage, die häufig aufkommt, wenn man die Urlaubsvorbereitungen trifft, ist folgende: Wer kümmert sich um die Haustiere? Für Hunde und Katzen sind Tierpensionen eine gute Wahl. Mit einem Aquarium ist es etwas komplizierter. Doch kann auch hier Smart-Home-Technik helfen, um z.B. die Wassertemperatur, Fütterungszyklen, Pumpe und das Licht zu automatisieren. Dazu muss das Ganze jedoch mit passenden smarten Geräten vernetzt werden.

Ein entsprechendes Set-up gibt es z.B. vom Hersteller EHEIM. Der thermocontrol+ e reguliert die Wassertemperatur und schickt bei Temperaturabweichungen eine Benachrichtigung aufs Smartphone. Der autofeeder+ übernimmt den Fütterungsprozess und ist ebenfalls per App steuerbar. Abgerundet wird das System durch smarte Steckdosen für die Pumpe und das Licht. So kannst du automatisieren oder remote steuern, wann diese ein- und ausgeschaltet werden.
Einbruchschutz – Video-Livestream & Anwesenheitssimulation
Die Urlaubssaison ist bekannterweise die Lieblingszeit für Einbrecher. Daher ist es besonders im Urlaub wichtig, das Haus zu schützen. Neben einbruchhemmenden Fenstern und Türen gibt es auch im Bereich Smart Home hilfreiche Technik, um die eigene Immobilie optimal auf den Urlaub vorzubereiten.
Eine Überwachungskamera, wie die Codnida 2K (Einstiegsmodell für ca. 30 €) bietet eine Video-Funktion und kann gleichzeitig zur Abschreckung dienen. Bei einer Bewegungserkennung schickt sie eine Benachrichtigung aufs Handy und aktiviert sowohl das integrierte Flutlicht als auch einen Sirenenalarm. Hochwertigere Modelle wie die Reolink (ca. 130 €) oder Google Nest Cam (ca. 180 €) bieten in der Regel eine bessere Bildqualität und erweiterte Funktionen.

Ein weiterer Tipp: Zur Anwesenheitssimulation während deines Urlaubs ist eine automatische Licht- und Rollladensteuerung sinnvoll. Dafür gibt es elektrische Schalter, die du unter die Unterputzschalter in den Wänden montierst, um sie per WLAN zu steuern. Wenn es an die Verkabelung geht, frage am besten eine fachkundige Person wie einen Elektriker – es sei denn, du bringst selber Erfahrung in diesem Bereich mit.
Sobald du deine Schalter für Lichter und Rollläden smart gemacht hast, kannst du sie in Apps wie Alexa oder Google Assistant einbinden und Routinen erstellen, damit auch im Urlaub zu bestimmten Zeiten die Rollos auf- und zugehen oder die Lichter gelegentlich angehen, um deine Anwesenheit zu simulieren und dadurch einen guten Einbruchschutz zu ermöglichen.
Smarte Geräte in Alexa einbinden und zentral steuern
Wenn du dein Haus bzw. deine Wohnung mit der gewünschten Smart-Home-Technik ausgestattet hast, kannst du die Geräte in einen Smart-Home-Assistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant oder Apple HomeKit einbinden, um sie zentral zu verwalten und zu steuern. Wichtig: Die Geräte müssen kompatibel sein.

Im Folgenden haben wir dir eine beispielhafte Anleitung für die Einbindung in Amazon Alexa (eine der am weitesten verbreiteten Smart-Home-Assistenten) zusammengestellt. Die unten genannten Geräte sind bewusst vom gleichen Hersteller gewählt, um eine einfache Integration in Alexa zu ermöglichen. Selbstverständlich ist dir frei überlassen, für welchen Smart-Home-Assistenten und welche Produkte du dich entscheidest. Diese Anleitung ist keine Kaufempfehlung und dient lediglich zur Veranschaulichung.
- Rauchmelder
-
Shelly Plus Smoke – ca. 35 €
- Batteriebetrieben, läuft über WLAN
- App-Benachrichtigung bei Raucherkennung
- Wassermelder
-
Shelly Flood – ca. 25 €
- WLAN-Wasserleckdetektor
- Benachrichtigt bei kleinsten Wassermengen, z. B. unter der Spülmaschine
- Batteriebetrieben, kompaktes Design
- Smarte Steckdose
-
Shelly Plus Plug oder Shelly 1PM Gen3 – ca. 20 bis 25 €
- Mit Energie-Verbrauchsüberwachung
- Remotesteuerung über WLAN-Verbindung
- Smart-Stecker oder Unterputz-Installation

- Heizthermostat
-
Shelly BLU TRV – ca. 40 €
- Smartes Thermostatventil für Heizkörper
- Temperaturregelung über App
Für Fußbodenheizung: LinkedGo Smartes Thermostat (powered by Shelly) – ca. 80 €
- Lichtsteuerung
-
Shelly 1PM Gen3 – ca. 20 €
- 1-Kanal Smart-Schalter für Lichtsteuerung
- Unterputz-Installation hinter vorhandenen Schaltern
- Rollladensteuerung
-
Shelly 2.5 – ca. 30 €
- 2-Kanal Smart-Schalter für Rollladenmotoren
- Steuerung von Höhe und Lamellenneigung
Alexa-Einrichtung für Shelly
- Shelly Smart Control App herunterladen und Konto erstellen
- Deine smarten Geräte in der Shelly-App einrichten
- Alexa App öffnen → „Skills und Spiele“ → „Shelly Cloud“ suchen
- Shelly Skill aktivieren und mit Shelly-Konto verknüpfen
- Wenn Geräte nicht automatisch erkannt werden → Sprachbefehl „Alexa, suche nach neuen Geräten“
- Geräte nach Wunsch umbenennen (z.B. „Wohnzimmerlicht“, „Jalousien“ etc.)
- Fertig! Alle Geräte sind per App oder Sprache steuerbar

Kostenübersicht pro Raum
Gerät | Preis (pro Gerät) |
Rauchmelder | ca. 35 € |
Wassermelder | ca. 25 € |
Smarte Steckdose | ca. 20 € |
Heizthermostat | ca. 40 € |
Lichtsteuerung | ca. 20 € |
Rollladensteuerung | ca. 30 € |
Gesamt pro Raum | ca. 170 € |
Smarte Geräte vernetzen mit Home Assistant
Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, kann sein Smart Home so abstimmen, dass die einzelnen Devices miteinander „sprechen“. Dazu benötigst du allerdings eine Software wie Home Assistant. Diese Open-Source-Plattform ist dafür konzipiert, smarte Geräte von unterschiedlichen Herstellern innerhalb deines Smart Homes miteinander zu vernetzen. Ein Beispiel: Der Wasserleckdetektor erkennt stehendes Wasser unter der Spüle und löst über Home Assistant eine Automatisierung aus, die das smarte Ventil an der Hauptwasserleitung schließt.
Home Assistant ist vor allem für DIY-Fans geeignet. Du kannst dein Dashboard per Drag-and-Drop selber konfigurieren und Add-ons hinzufügen, um den Funktionsumfang zu erweitern.
Und jetzt viel Spaß mit der Einrichtung deines Smart Homes! Wenn du aktuell auf der Suche nach einer Neubau-Immobilie bist, schau auf neubau kompass vorbei. Hier wartet ein breites Angebot an modernen Wohnungen und Häusern auf dich. Ein kleiner Tipp: Unter den Ausstattungsmerkmalen siehst du, ob die Immobilie über eine Smart-Home-Ausstattung verfügt.
Title Image: | © iStock / gorodenkoff |