Welche Tendenzen haben den Immobilienmarkt München im letzten Jahr geprägt und wie sieht es 2024 auf dem Marktbarometer aus? Müssen wir uns warm anziehen oder ist Entspannung angesagt? Nach diesem Beitrag weißt du mehr!
Wenn der erste Ticker des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Bereich der Landeshauptstadt München herauskommt, blickt die gesamte Immobilienbranche mit Spannung auf die darin präsentierten Marktzahlen. Was kosteten Bauland und Immobilien 2023, wie viele Kaufverträge wurden beurkundet? Wie war der Umsatz? Der Ticker ist eine Kostprobe des ausführlichen Marktberichts, der im Herbst kommt, und wagt sich sogar an erste Zahlen für das laufende Jahr. 2024 lässt Gutes hoffen!
Marktbarometer 2024 lässt Gutes erwarten
Für die ersten zwei Monate 2024 weist der Gutachterausschuss 38 % mehr Kaufverträge aus als in den beiden Vorjahresmonaten: etwa 1.400 Verträge. Auch der Geldumsatz, rund 1,28 Mio. €, ergibt ein Plus von 30 %. Bei den bebauten Grundstücken gingen gut 175 Verträge in die Bücher ein – mit einem Umsatz von ca. 665 Mio. €. Bauland wurde für insgesamt rund 73 Mio. € verkauft: Die Gutachter werteten etwa 175 Verträge aus. Auch für das Wohnungs- und Teileigentum (inkl. Garagen) gibt es erste Zahlen: Etwa 1.180 Kauffälle brachten den Verkäufern zusammen ca. 550 Mio. €. Aus diesem Segment stammen 84 % der Verträge. 3 % aller Kauffälle waren der Kategorie Bauland zuzuordnen. Ein Anfang! Der Blick aufs Vorjahr ist allerdings weniger schön.
Auf und ab beim Marktbarometer 2023
2023 war in München ein Jahr der rückläufigen Zahlen. Die Anzahl der Immobilientransaktionen – Neubau und Bestand – in München sank um etwa 12 %. Das Transaktionsvolumen ging sogar um 37 % zurück und erreichte nur 7,5 Milliarden €.
Bauland für den Wohnbau war in guten und mittleren Lagen um bis zu 20 % günstiger als 2022. Dafür bezahlten die Käufer 2023 zwischen 80.000 € und 30 Mio. €. Große Akteure waren also auch am Markt unterwegs. Ein interessanter Aspekt: Die Anzahl der Verträge für Familiendomizilsgrundstücke hat sich um 27 % verringert. Käufer von Reihen- und Doppelhäusern im Erst- und Wiederverkauf und in guten bis mittleren Lagen konnten 2023 durchschnittlich 11 % sparen.
Immobilien aus dem Wohn- und Teileigentum, v. a. Eigentumswohnungen, waren im Mittel 12 % günstiger. Dafür wurden 11 % weniger Kaufverträge beurkundet. Das ergab ein Minus von 22 % beim Geldumsatz. 465 Verträge stammten aus dem Preissegment zwischen 300.000 € und unter 600.000 €: in Summe wurden gut 195 Mio € bezahlt. Auf Platz 2 des Geldumsatzes landeten die 100 Immobilien zum Kaufpreis ab 900.000 €. Ihr Umsatz erreichte etwa 150 Mio €. Aus der Preisklasse zwischen 600.000 € und unter 900.000 € wurden 180 Verträge (Umsatz von rund 130 Mio. €) unterzeichnet. Wohnungen und Garagen zum Preis von unter 300.000 € wurden 430 Mal verkauft – ihr Umsatz betrug 65 Mio €.
Die hohen Preissteigerungen bei den Baukosten und teuren Kaufpreise für Grundstücke schlugen sich auch 2023 in den Verkaufspreisen von Neubau-Immobilien nieder. Die Infografik zur Preisentwicklung aus dem Frühjahrsticker 2024 spricht eine deutliche Sprache.
Vorsichtiger Ausblick auf den Aufschwung
Der Postbank Wohnatlas, eine Studie des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) zeigt, wo in Deutschland bis zum Jahr 2035 die Kaufpreise für Eigentumswohnungen potenziell am höchsten steigen. München mit einem erwarteten Preiszuwachs von 1,84 % p. a. gehört mit der Nachbarstadt Dachau (1,87 %) und Landshut (1,94 %) zu den Städten mit bester Prognose. Ein attraktiver Arbeitsmarkt, die hohe Lebensqualität und ca. 1,81 Mio. Einwohner im Jahr 2040 werden die Nachfrage nach werthaltigem Wohnraum in der Isarmetropole befeuern. Neubau von heute wird auch dann hochbegehrt sein. Ob zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage: Jetzt ist eine gute Zeit, Neubau-Immobilien zu entdecken. Check doch gleich interessante Neubauprojekte in München aus.
Übrigens: Ein ausführliches Interview, wo sich der Kauf von Wohnraum in Deutschland lohnt, gibt es ab dem 10. September 2024 in unserem neuen Magazin. Gleich vormerken zum Download!
| Text: | Kerstin Funke |
| Title Image: | Piotr Stoijnic/unsplash |
