Überblick: Bodenbeläge für Neubau-Immobilien

Überblick: Bodenbeläge für Neubau-Immobilien

Die Wahl des Bodenbelags gehört genauso zur Einrichtung eines Neubaus wie die Auswahl der Möbel – mehr noch: Im Idealfall passt der Fußboden zur Einrichtung und dem Stil der Neubau-Immobilie und vermittelt als eine stimmige Einheit eine wohnliche Atmosphäre. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über Bodenbeläge für Neubau-Immobilien – von Echtholzparkett über Laminat, Fliesen und Naturstein bis hin zu PVC und Vinyl.

Echtholzboden

Besonders oft kommt in Neubauten Parkett als Echtholzboden zum Einsatz, besonders in den Wohnräumen. Parkett gehört zu den beliebtesten Bodenbelägen für Neubau-Immobilien und vermittelt eine gemütliche Atmosphäre mit natürlicher Note, fasst der Verband der deutschen Parkettindustrie e.V. (VdP) zusammen. Zudem ist Holz fußwarm. Verglichen mit Parkett sind Fliesen beispielsweise im Winter spürbar kälter. Je nach Holzart sind Parkettböden auf einer Fußbodenheizung verlegbar, erklärt der VdP. Ob dem so ist, erfährst du aus den Angaben oder der Beschreibung des Herstellers oder vom Handwerker, der den Boden in der neuen Immobilie verlegt.

Wohnzimmer mit Holzboden und Teppich
Schön und praktisch: Teppiche schützen das Parkett dort, wo gewohnt und gelebt wird – etwa im Wohn- oder Essbereich. Bild: von Pexels, auf Pixabay.

Pflegehinweis:

Um sich langfristig an einem Parkettboden zu erfreuen, gilt es bei der Pflege des Echtholzbodens insbesondere auf einige Punkte zu achten, klärt der Parkettindustrie-Verband auf: Kleine Steinchen, die unter den Schuhen klebend in den Wohnraum getragen werden, sollten möglichst zeitnah mit einem Handfeger oder Besen entfernt werden – sie können feine Kratzer verursachen, die sich mit der Zeit summieren. Die häufigsten Schäden entstehen nach Angaben des VdP beim Möbelverschieben. Denn häufig sind Stuhl- und Tischbeine eckig und kantig ausgeführt. Ein einfaches Gegenmittel: Möbelgleiter – eine Art „Filzpantoffel“ für Möbelbeine – schützen wirksam vor Kratzspuren.

Auch beim Wischen ist Vorsicht geboten. Parkettboden kann entweder versiegelt oder geölt beziehungsweise gewachst sein. Die Versiegelung, meist auf Wasserlackbasis, schützt die Oberfläche und erleichtert die Reinigung – allerdings nur bis zu einem gewissen Grad. Sie bietet keinen vollständigen Nässeschutz, sondern lediglich Feuchteschutz. Daher gilt: Niemals nass, sondern nur nebelfeucht wischen. Für geölte oder gewachste Böden eignen sich spezielle Pflegeöle, die in regelmäßigen Abständen aufgetragen werden sollten, um den natürlichen Holzschutz zu erhalten.

Die Reinigung und Pflege von Parkett und Dielen ist grundsätzlich vergleichbar. Unterschiede ergeben sich eher im Erscheinungsbild: Dielenbretter sind meist massiver und großformatiger als klassisches Parkett – sie reichen teils über die gesamte Raumlänge und vermitteln dadurch einen rustikaleren Eindruck.

Ein zusätzlicher Tipp für mehr Langlebigkeit: In Bereichen mit hoher Beanspruchung – etwa unter dem Esstisch oder im Wohnzimmer – schützen Teppiche die Oberfläche zuverlässig vor Kratzern und Abrieb. Gleichzeitig tragen sie zur wohnlichen Atmosphäre bei und setzen stilistische Akzente im Raum.

Laminatboden

Laminatboden (lat. lamina, Schicht) besteht aus miteinander verpressten Schichten, erklärt der EPLF Verband der Europäischen Laminatbodenhersteller e.V.: Melaminharz-Overlay, Dekorschicht, Trägerplatte und Gegenzug.

Die hochabriebfeste Deckschicht aus Melaminharz-Overlay ist die Laufschicht des Bodens. Melaminharz ist ein widerstandsfähiges und besonders hartes Kunstharz und macht den Laminatboden strapazierfähig. Durch die geschlossene Oberfläche, die verhindert, dass Schmutz und Bakterien eindringen können, ist Laminatboden hygienisch. Die Trägerplatte aus stark verdichteten Holzfasern trägt die bedruckte Dekorschicht und das Overlay und stellt die Basis des Laminatbodens dar. Die Trägerplatte besteht aus stark verdichteten Holzfasern, entweder mit dem hohen Dichtegrad HDF (High Density Fibreboard) oder dem mittleren MDF (Medium Density Fibreboard). Als unterste Schicht dient der Gegenzug, ein festes, formbares Papier. Dieses verleiht dem Boden seine abschließende Stabilität.

Bei der Produktion werden die Schichten des Laminatbodens unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen miteinander verpresst. Durch die Klick-Mechanik ist Laminat geschickt zu verlegen. Daher eignet sich Laminat auch gut für Hobby-Handwerker zum selbst verlegen. Ein weiterer Vorteil ist die große Auswahl an Farben, Mustern und Formen. Damit zählt Laminat ebenfalls zu den gefragten Bodenbelägen für Neubau-Immobilien, insbesondere wenn es pflegeleicht und kostengünstig sein soll.

Pflegehinweis:

Für die Pflege rät der europäische Laminatbodenhersteller-Verband, mit einem Besen oder für Hartböden geeigneten Staubsauger Schmutz zu entfernen. Von Zeit zu Zeit sollte man mit einem gut ausgewrungenen Tuch nebelfeucht wischen – wichtig ist, dass kein Wasser in die Fugen eindringt. Stehende Nässe oder gar Dampfreiniger können die Trägerschicht aufquellen lassen und dauerhaft beschädigen.

Filzgleiter unter Möbeln schützen zusätzlich vor Kratzern. Auch Teppiche an stark beanspruchten Stellen – etwa unter Esstischen oder im Eingangsbereich – helfen, die Oberfläche zu schonen. Wer Straßenschuhe auszieht, verhindert zudem, dass kleine Steinchen oder Sand den Boden zerkratzen. Für hartnäckige Flecken gibt es spezielle Laminatreiniger – aggressive Allzweckreiniger oder Scheuermittel sollten hingegen vermieden werden.

Fliesenboden

In vielen Neubauten, ob als Eigentum oder zur Miete, sind Fliesen der Klassiker, wenn es um die Wahl des Bodenbelags geht, zum Beispiel für das Bad und die Küche. Keramikfliesen bestehen aus natürlichem Ton, gebrannter Erde. Fliesen haben die Eigenschaft, dass sie widerstandsfähig, wasserfest und unempfindlich sind – insbesondere in Sanitärräumen und Küchen ein entscheidender Pluspunkt.

Fliesenboden Neubau
Fliesenboden mit Stil – pflegeleicht, modern und perfekt für Neubau-Immobilien mit klarer Raumgestaltung. Bild: Pexels, Foto von Max Vakhtbovycn.

Doch ein Bodenbelag aus Fliesen ist nicht nur praktisch, sondern kann auch individuell ausgewählt werden. Fliesen gibt es von kleinen, detailreichen Mosaikfliesen bis hin zu großformatigen Fliesen, häufig ist zum Beispiel das Format 30 x 60 Zentimeter. Ob im kleinen oder großen Format: Fliesen haben im Sommer einen angenehmen Vorteil und im Winter einen Nachteil – zumindest sofern keine Fußbodenheizung verlegt ist: sie sind kühl.

Pflegehinweis:

Zur Reinigung reichen Wasser und ein neutraler Allzweckreiniger meist aus. Besonders bei hell verfugten Fliesen lohnt sich gelegentliches Bürsten mit einem speziellen Fugenreiniger – so bleiben die Fugen dauerhaft sauber. Bei glänzenden Oberflächen empfiehlt sich ein Reiniger mit Anti-Schlieren-Formel, um Streifenbildung zu vermeiden.

Aggressive oder säurehaltige Reinigungsmittel sollten nicht verwendet werden, da sie sowohl die Glasur der Fliesen als auch die Fugenmasse angreifen können. In Bereichen mit hoher Feuchtigkeit, wie Bad oder Küche, hilft regelmäßiges Trockenwischen nach dem Putzen, um Kalkablagerungen vorzubeugen. Wer zudem darauf achtet, Schmutz nicht eintrocknen zu lassen, erleichtert sich die Pflege dauerhaft.

Natursteinboden

Ein Boden aus Natursteinen verbindet Natürlichkeit mit exklusiver Optik. Die Steine wirken elegant und sind je nach Steinsorte in vielen Farben und Musterungen erhältlich. Ein weiterer Vorteil von Natursteinboden ist seine Langlebigkeit. Ebenfalls sind die meisten Steinböden leicht zu reinigen. Beispiele für Natursteine, die in Neubauten verlegt werden können, sind Marmor, Granit und Sandstein. Besonders edel und repräsentativ wirken Natursteine auf großen Bodenflächen, etwa in Eingängen und Treppenaufgängen oder Fluren. Wer Wert auf langlebige und exklusive Bodenbeläge für Neubau-Immobilien legt, trifft mit Naturstein eine hochwertige Wahl.

Pflegehinweis:

Naturstein benötigt pH-neutrale Reiniger. Auf säurehaltige oder scheuernde Mittel sollte verzichtet werden, da sie empfindliche Oberflächen – etwa von Marmor oder Kalkstein – beschädigen können. Eine regelmäßige Imprägnierung schützt vor dem Eindringen von Feuchtigkeit, Ölen oder Schmutz und hilft besonders in Küche, Flur oder Eingangsbereichen, Fleckenbildung zu vermeiden

Steinboden Neubau-Immobilien
Zeitlos schön und besonders wertbeständig: Naturstein als hochwertiger Bodenbelag bei Neubau-Immobilien verleiht dem Wohnraum Eleganz und Charakter. Bild: Pexels, Foto von Vidit Goel.

Abhängig von der Steinart können polierte, matte oder rauere Oberflächen unterschiedliche Pflegebedürfnisse haben: Polierter Marmor wirkt edel, ist aber empfindlicher gegenüber Säuren und sollte nach dem Wischen stets trocken nachgewischt werden. Bei Granit reicht meist klares Wasser mit etwas Steinseife. Wichtig ist auch: bei Natursteinböden ohne Versiegelung keine Mikrofasertücher oder Dampfreiniger verwenden – sie können die natürliche Struktur angreifen. Für stark beanspruchte Bereiche empfiehlt sich eine gelegentliche Auffrischung der Imprägnierung durch Fachmittel.

PVC- oder Vinylboden

Vinyl- beziehungsweise PVC-Boden besteht aus Kunststoff. Umgangssprachlich ist die chemische Abkürzung PVC für Polyvinylchlorid geläufig. Das Online-Lexikon Baunetz Wissen schreibt, dass der Belag in Form von Bahnen, Fliesen und Platten beziehungsweise Planken erhältlich ist. PVC gilt als strapazierfähig, leicht verlegbar, wasserfest und kostengünstig. Deshalb eignet sich PVC besonders gut für Kinderzimmer. Gleichzeitig müssen keine Abstriche bei der Optik in Kauf genommen werden. Vinylboden ist in vielen Farben, Texturen, Mustern und Effekten verfügbar. PVC ist strapazierfähig und leicht zu pflegen. Er kann nass oder feucht gewischt werden.

Pflegehinweis:

Zur Reinigung genügt regelmäßiges Kehren und gelegentliches feuchtes Wischen mit mildem Reiniger. Aggressive Chemikalien, Lösungsmittel oder Scheuermittel sollten vermieden werden, um die Oberfläche nicht zu beschädigen.

Besonders wichtig ist, stehendes Wasser zu vermeiden, auch wenn Vinyl wasserresistent ist – in den Fugen kann sich dennoch Feuchtigkeit sammeln. Verwende am besten weiche Tücher oder einen Mikrofaser-Mopp. Für hartnäckige Flecken gibt es spezielle PU-Reiniger für Vinyloberflächen.

Möbelgleiter und Teppiche in Laufzonen schützen zusätzlich vor Druckstellen und Kratzern. Wer regelmäßig feucht reinigt und den Boden nicht mit scharfkantigen Gegenständen belastet, sorgt für eine dauerhaft schöne Optik – auch bei hoher Alltagsbelastung wie im Kinderzimmer oder Flur.

Fazit: Der richtige Boden – eine Entscheidung fürs Leben

Die Wahl des passenden Bodenbelags ist mehr als nur eine Stilfrage – sie beeinflusst den Alltag, das Wohngefühl und die Pflegegewohnheiten über Jahre hinweg. Überlege dir vor der Entscheidung, wie strapazierfähig der Boden sein muss, wie viel Pflege du ihm zumuten möchtest – und natürlich, welches Material zu deinem Lebensstil passt. Besonders Familien mit Kindern oder Haustieren stellen andere Anforderungen als ein Single-Haushalt.

Auch Preis, Raumklima und die geplante Nutzung spielen eine wichtige Rolle. Ob Parkett, Laminat, Fliesen, Naturstein oder Vinyl – Bodenbeläge für Neubau-Immobilien sollten nicht nur optisch überzeugen, sondern auch funktional, langlebig und pflegeleicht sein. Denn der richtige Boden schafft nicht nur eine schöne Basis, sondern ein Zuhause, in dem man sich langfristig wohlfühlt.

Title Image:   © Pexels, Foto von Skylar Kang

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