KAEPSELE Goldäcker – nachhaltige Stadtentwicklung im Fokus

KAEPSELE Goldäcker – nachhaltige Stadtentwicklung im Fokus

KAEPSELE Goldäcker bringt frischen Wind in die baden-württembergische Stadt Leinfelden-Echterdingen. Mit dem Neubauprojekt soll auf knapp 20.000 m² ein Zukunftsort entstehen, an dem nachhaltiges Leben und erschwingliches Wohnen Hand in Hand gehen. Erfahre jetzt mehr!

Internationale Bauausstellung IBA ’27 – antreibende Kraft für innovative Neubauprojekte

Nur noch 3 Jahre sind es bis zur Internationalen Bauausstellung (kurz IBA). 2027 findet diese in der Region Stuttgart statt und wird sich mit der Frage beschäftigen, wie Menschen künftig leben, wohnen und arbeiten werden. Fest steht bereits jetzt, dass dafür innovative und nachhaltige Neubauprojekte erforderlich sind.

Ein Beispiel ist das IBA’27-Projekt KAEPSELE. Die Anfangsbuchstaben beschreiben die Kernziele des Projekts: Klimaschutz und –anpassung durch emissionsfreies Bauen, Pflanzen, Stoffkreisläufe und Energievernetzung in LeinfeldenEchterdingen. Von ca. 2021 bis 2027 wird das neue Stadtviertel auf einer 19.586 m² großen Ackerfläche am Westrand von Leinfelden-Echterdingen entwickelt, ca. 20 Autominuten südlich von Stuttgart. Weitere spannende Neubauprojekte in und um Stuttgart findest du auf neubau kompass.

Die Fläche wurde von der Stadt in drei getrennte Baufelder entlang der Goldäckerstraße aufgeteilt. KAEPSELE Nord (5.409 m²), KAEPSELE Mitte (5.980 m²) und KAEPSELE Süd (6.426 m²).

Architekturzeichnung des Wohnquartiers KAEPSELE Goldäcker, Baufeld Mitte. Auf den Dächern sind PV-Anlagen und um das Quartier zahlreiche Bäume.
Baufeld KAEPSELE Mitte. © herrmann+bosch architekten / kooni.ch/bartulovic.ch
Architekturzeichnung des Wohnquartiers KAEPSELE Goldäcker, Baufeld Nord. PV-Anlagen auf den Dächern und viel Begrünung. Ackerflächen im Norden und Osten.
Baufeld KAEPSELE Nord. © Studio Eder Krenn

Die Auswahl der Architekten und Bauträger hat die Stadt zusammen mit der IBA ’27 erarbeitet:

  • Baufeld Nord: Weisenburger Projekt GmbH mit Kaufmann GmbH
  • Baufeld Mitte: Gapp Objektbau
  • Baufeld Süd: Strenger Gruppe

Die folgenden Planungsteams wurden als kreative Köpfe ausgewählt:

Zurzeit wird das Gebiet planerisch entwickelt. Auf der IBA ’27 möchten die Projektverantwortlichen die gebauten Ergebnisse präsentieren.

Wohnen im neuen Stadtviertel KAEPSELE

Im KAEPSELE Goldäcker entsteht sowohl freifinanzierter als auch geförderter Wohnungsbau. Die 180 Wohnungen, darunter Miet- und Eigentumswohnungen, verteilen sich auf klimaneutrale Gebäude in modularer Holzbauweise. Die Häuser verfügen über 3 bis 6 Stockwerke und sind entlang der östlichen Straße angeordnet, während sie nach Westen hin terrassenförmig in die Landschaft übergehen. Geplant ist eine lockere Bebauung mit viel Grün. Das Besondere: In etwa 15 Jahren soll das Viertel CO2-neutral sein.

Zahlen und Fakten – KAEPSELE Goldäcker

Projektträger:

Stadt Leinfelden-Echterdingen

Ort:

Leinfelden-Echterdingen, Landkreis Esslingen

Größe:

19.586 m², Raum für ca. 400 Bewohner

Zeitplan:

  • Vorhaben im IBA’27-Netz seit 2021
  • 2022 dialogische Konzeptvergabe an Bauträger
  • 2023 dialogischer hochbaulicher Wettbewerb
  • 2023 Aufnahme als IBA’27-Projekt
  • 2027 geplante Fertigstellung

KAEPSELE – nachhaltig und bezahlbar?

„Das Quartier soll sozial gemischt, ökologisch zeichensetzend und dennoch wirtschaftlich tragfähig und damit auch langlebig sein.“ Dieses ambitionierte Ziel des Stadtplanungsamtes wirft eine wichtige Frage auf: Ist das in der heutigen Zeit überhaupt möglich? „Wir glauben, dass wir das erreichen können, wenn wir die Bauproduktion mehr in Serie denken“, sagt Philipp Schwarz, Leiter des Stadtplanungsamtes.

Luftaufnahme einer Ackerfläche neben einer vielbefahrenen Straße am Westrand von Leinfelden-Echterdingen. Im Norden dichte Wohnbebauung.
Wo heute eine 19.586 m² große Ackerfläche das Stadtbild von Leinfelden-Echterdingen prägt, soll bis 2027 ein zukunftweisendes Quartier für rund 400 Bewohner entstehen. © Stadt Leinfelden-Echterdingen / Thomas Krämer

Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf Recycling-Materialien und lokal verfügbaren Baustoffen. Auch sollen Baustoffe zum Einsatz kommen, die von Anfang an voneinander getrennt sind und sich bei einem späteren Rückbau des Hauses woanders wieder einsetzen lassen. Weitere Einblicke in dieses Thema erwarten dich in unserem Ratgeber „Ausbauhaus“.

Die Projektentwickler planen, dass das KAEPSELE-Quartier nach ca. 15 Jahren CO2-neutral sein wird. Dafür sollen nicht nur die hohen ökologischen Baustandards sorgen, sondern auch eine klimaneutrale Energieversorgung, begrünte Fassaden, Dachgärten und naturnahe Gemeinschaftshöfe, die zudem eine Verbindung zu den angrenzenden Feldern herstellen.

Förderungen durch Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz

Die Stadt Leinfelden-Echterdingen konnte sich für KAEPSELE die Unterstützung des Ministeriums für ländlichen Raum und Verbraucherschutz sichern. Das Projekt wird durch die Holzbau-Offensive Baden-Württemberg mit dem Förderprogramm „Holzbau als Bestandteil des kommunalen Klimaschutzes“
gefördert. In der ersten Stufe hat die Stadt 20.000 Euro für das Projekt erhalten, in der zweiten Phase sogar über 240.000 Euro.

Fazit

Das Thema nachhaltige Stadtentwicklung liegt in aller Munde – nicht zuletzt aufgrund von vermehrten Klimakatastrophen. Städte, klein und groß, haben die Notwendigkeit und Dringlichkeit von Konzepten wie der Schwammstadt, nachhaltigem Bauen und erneuerbaren Energien erkannt. Hier setzt auch das Projekt KAEPSELE an, indem es einen besonderen Fokus auf hohe ökologische Baustandards, klimaneutrale Energieversorgung und starke Begrünung legt.

Text:   Janek Müller
Titelbild:   © VIR.works / Duplex Architekten

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