Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Deutschland erstmals mehr Wärmepumpen als Gasheizungen verkauft – ein Wendepunkt auf dem Heizungsmarkt. Treiber sind die staatliche Heizungsförderung, die CO₂-Bepreisung auf fossile Brennstoffe und im Schnitt günstigere Betriebskosten von Wärmepumpen gegenüber Gas – vor allem in gut gedämmten Bestandsgebäuden und im Neubau. Unser Blog beleuchtet die unterschiedlichen Wärmepumpentypen, die Kosten inkl. KfW-Förderung sowie den Einbau Schritt für Schritt.
Die Zahlen im Überblick
- Verkaufszahlen: Im ersten Halbjahr 2025 wurden rund 139.000 Wärmepumpen und nur etwa 132.500 Gasheizungen verkauft
- Förderung: Für den Einbau einer Wärmepumpe gibt es bis zu 70 % Zuschuss auf förderfähige Kosten (Programm 458 der KfW).
- Betriebskosten: Laut Heizspiegel 2025 ist Heizen mit einer Wärmepumpe seit 2022 am günstigsten; 2025 steigen Gaskosten deutlich stärker als Wärmepumpen-Kosten.
Welche Wärmepumpentypen gibt es?
Heizungstypen und Einsatz
Luft/Wasser: am häufigsten eingesetzter Wärmepumpentyp im Bestand und Neubau
Wie der Name vermuten lässt, nutzen Luftwärmepumpen die Umgebungsluft als Energiequelle und lassen sich sowohl im Neubau als auch im Bestand unkompliziert einbauen. Während die Installation vergleichsweise einfach von der Hand geht, zeigt sich ein Nachteil vor allem im Winter: Bei sehr niedrigen Temperaturen sinkt die Leistungsfähigkeit.

Sole/Wasser (Erdwärme): sehr effizient – benötigt Sonden/Kollektoren
Erdwärmepumpen nutzen die konstante Wärme aus tieferen Erdschichten. Dafür sind Bohrungen von meist bis zu 100 Metern nötig. An den entsprechenden Stellen werden Erdsonden oder Kollektoren eingebracht. Die Tiefe stellt sicher, dass auch an kalten Tagen ausreichend Wärme verfügbar ist.
Wasser/Wasser (Grundwasser): Top-Effizienz vs. Genehmigungsaufwand
Wasserwärmepumpen beziehen Wärme aus dem Grundwasser, das ganzjährig nahezu konstante Temperaturen bietet. Sie sind sehr effizient, aber aufgrund des hohen Installationsaufwands und der notwendigen Genehmigungen – ähnlich wie bei Erdwärmepumpen – eher selten.
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Wie viel kosten Wärmepumpen inklusive KfW-Förderung?
- Luft/Wasser: ca. 13.000 – 30.000 €
- Sole/Wasser: häufig > 20.000 € (durch Erdarbeiten/Bohrung).
- Wasser/Wasser: 9.000 – 12.000 € für die Anlage + 4.000 – 7.000 € für Brunnen
Vergleich: Betriebskosten – Wärmepumpe vs. Gasheizung
| System | Energieträgerpreis | Wirkungsgrad / JAZ | Kosten pro kWh Wärme |
| Gasheizung | ~ 11,6 ct/kWh | ~ 0,9 (10 % Verluste) | ~ 12,9 ct/kWh Wärme |
| Wärmepumpe (JAZ = 4) | ~ 40 ct/kWh | 4,0 | ~ 10 ct/kWh Wärme |
Zum besseren Verständnis: Eine JAZ von 4 bedeutet, dass die Wärmepumpe aus 1 Kilowattstunde (kWh) Strom 4 kWh Wärmeenergie gewinnt. Trotz des höheren Strompreises ist die Wärmepumpe im Betrieb günstiger als die Gasheizung, solange sie effizient arbeitet (JAZ ≥ 3,0).
KfW-Förderung einfach erklärt
Durch die KfW kannst du bei einer neuen Heizung im Einfamilienhaus eine Förderung in Höhe von bis zu 70 % bekommen – aber nur auf max. 30.000 € der förderfähigen Kosten.
Beispiel: Kostet die Luft/Wasser-Wärmepumpe 28.000 €, bleiben dir bei voller Förderung rund 7.000 € Eigenanteil. Dazu können nicht förderfähige Arbeiten kommen (z. B. bestimmte Nebenleistungen).
Wichtig:
- Boni nutzen: Die vollen 70 % Förderung bekommst du nur unter bestimmten Voraussetzungen (Effizienz-Bonus, Austausch-Bonus, Nutzung bestimmter Technologien etc.)
- Den Antrag musst du vor dem Einbau stellen
Was sind die Vorteile und Nachteile von Wärmepumpen?
- Günstig im Betrieb: Wärmepumpen schneiden im Heizspiegel 2025 am besten ab
- Planbar & zukunftssicher: Keine Abhängigkeit von Gaspreisen oder CO₂-Vorgaben, sehr gut mit PV kombinierbar
- Förderfähig
- Nachrüstung auch im Altbau möglich
- Hohe Anfangsinvestition (vor Förderung)
- Gute Dämmung und passendes Heizsystem (z.B. Fußbodenheizung) für Effizienz entscheidend
- Alte Heizkörper brauchen oft 60-70 °C Vorlauf – ineffizient für Wärmepumpen
- Außeneinheiten benötigen Platz und Schallschutz, Erdsonden/Brunnen sind genehmigungspflichtig
Wie läuft der Einbau einer Wärmepumpe ab? Vom Angebot bis zur fertigen Installation
Schritt 1: Vor-Ort-Check & Angebot
Ein Fachbetrieb schaut sich dein Haus genau an: Wie groß ist die Heizlast? Wo findet sich ein geeigneter Platz für den Einbau? Wie lässt sich das Ganze so umsetzen, dass der spätere Betrieb möglichst geräuscharm ist? Auf Basis dieser Infos bekommst du ein detailliertes Angebot.
Schritt 2: Förderung beantragen
Bevor du den Einbau der Wärmepumpe in Auftrag gibst, solltest du auf jeden Fall die KfW-Förderung (Programm 458) beantragen. Prüfe, ob du zusätzliche Boni bekommst – diese können den Zuschuss deutlich erhöhen.
Schritt 3: Wärmepumpe einbauen und anschließen
Jetzt geht es ans Eingemachte: Die Wärmepumpe wird eingebaut und angeschlossen – inklusive Außen- und Inneneinheit, Warmwasserspeicher und allen Leitungen. Falls notwendig und sinnvoll, bekommst du größere Heizkörper oder sogar eine Flächenheizung (denke an die zusätzlichen Kosten für die Nachrüstung), damit alles effizient zusammenarbeitet.
Schritt 4: Anmeldung erfolgt durch Fachbetrieb
Weil die Wärmepumpe als „steuerbare Verbrauchseinrichtung“ gilt, muss ein Fachbetrieb sie beim Netzbetreiber anmelden und nach den technischen Anschlussregeln (z. B. VDE-AR-N 4100) einbauen. Je nach Netzbetreiber gibt es dafür auch eigene Vorgaben, aber darum kümmert sich der Fachbetrieb für dich.
Schritt 5: Inbetriebnahme & Feineinstellung
Nachdem alle Komponenten installiert wurden, nimmt der Fachbetrieb die Anlage in Betrieb und sorgt mit einem hydraulischen Abgleich dafür, dass die Wärme überall gleichmäßig ankommt. Die Heizkurve wird optimal eingestellt und du bekommst zum Schluss eine Einweisung, wie du die Wärmepumpe selbst bedienst. Optional kannst du deine Anlage direkt mit deiner PV-Anlage koppeln.

Wichtiger Hinweis: Ob eine Wärmepumpe für dich Sinn macht, hängt von vielen Faktoren ab: Handelt es sich um eine Neubau-Immobilie oder ein älteres Haus? Wie gut ist die Dämmung? Welche Heizung hast du aktuell und wie lange ist sie schon in Betrieb? In vielen Fällen lohnt sich der Wechsel erst, wenn das bestehende Heizsystem ca. 20 Jahre oder älter ist – aber auch das kann je nach Zustand und Energiekosten unterschiedlich sein. Daher ist es besonders wichtig, vor dem Einbau einer Wärmepumpe einen Energieberater mit an Bord zu holen, der dir eine ehrliche Einschätzung geben kann.
Lieferzeiten & Verfügbarkeit
Die Lage ist in 2025 entspannter als in den vergangenen Jahren. Für gängige Luft/Wasser-Modelle nennen Marktberichte eine durchschnittliche Lieferzeit von rund 2 bis 6 Monaten, je nach Hersteller/Modell auch länger. Wichtig: Plane zusätzlich den Vorlauf für die Förderung und Handwerkertermine ein.
Du hast dich für eine Wärmepumpe entschieden? Jetzt ist vor allem wichtig, dass diese langfristig reibungslos läuft. Lies mehr dazu in unserem Blog-Beitrag Wärmepumpen und ihre Lebensdauer.
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FAQ
Wie viel Geld kann ich mit einer Wärmepumpe jährlich einsparen?
Die tatsächliche Ersparnis hängt von der Effizienz der Wärmepumpe, dem energetischen Zustand des Gebäudes und den Energiepreisen ab. Unter guten Bedingungen kannst du ca. 30-40 % Heizkosten im Vergleich zu einer Gas- oder Ölheizung sparen.
Welche Förderungen bekomme ich für eine Wärmepumpe?
2025 gibt es staatliche Zuschüsse von bis zu 70 % über die KfW-Förderung (Programm 458 der KfW).
Kann ich eine Wärmepumpe selbst einbauen?
Nein, der Einbau muss durch einen Fachbetrieb erfolgen, sonst entfällt die Förderung und die Effizienz leidet gegebenenfalls.
Wärmepumpe oder Gasheizung: Was ist 2025 günstiger?
Langfristig ist die Wärmepumpe meist günstiger, da sie weniger Energie verbraucht und gefördert wird, während Gaspreise steigen.
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