Im Trend: Indoor Gardening

Im Trend: Indoor Gardening

Frühlingszeit ist Gartenzeit. Die absolute Freiheit für alle, die Grünzeug lieben und davon auch in den eigenen vier Wänden nicht genug bekommen können, ist Indoor Gardening. Mit den Tipps in unserem Beitrag erschaffst du dir dein persönliches Gartenreich in der eigenen Wohnung.

Der Vorteil von Indoor-Gärten liegt nicht zuletzt darin, dass sie nicht viel Platz benötigen und saisonunabhängig sind. Ob Sommer oder Winter, du genießt 365 Tage im Jahr lebendiges Grün im Raum. Schwebende Pflanzenkästen, Pflanzengitter oder bunte Pflanzenrahmen können raumsparend angebracht werden. Das Angebot ist groß. Baumärkte und Einrichtungshäuser bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten dazu an.


Außerdem kannst du dir auch mit wenig praktischem und finanziellem Aufwand deine ganz persönliche Pflanzenwand einrichten. Kommoden oder ausgediente Regale sind die ideale Ausgangsbasis für dein grünes Paradies. Setze Küchenkräuter in leere Schubladen oder befestige kleine Magnettöpfe mit Rosmarin und Basilikum am Kühlschrank.

Die Basisvariante: Schwebende Pflanzenkästen

In kleinen Wohnungen haben sich schwebende Pflanzenkästen gut bewährt. In Zimmerecken an die Decke gehängt, nehmen sie nicht viel Platz weg und verschönern jeden Raum.

Pflanzentöpfe hängen von der Decke, auf dem Tisch jede Menge Blumentöpfe: In dieser DG-Wohnung kommt Indoor Gardening zum Einsatz.
Dschungelfeeling mit hängenden Blumentöpfen und String Gardens. Bild: unsplash/Nani Williams

Indoor-Gärten wirken sich positiv auf die Raumbelüftung aus: Sie befeuchten das Zimmer auf natürliche Weise und verbessern das Klima in den eigenen vier Wänden. Stressgeplagte profitieren zudem von der beruhigenden Wirkung der Farbe Grün. Des Weiteren haben viele Pflanzen im Zimmer  eine schallhemmende Wirkung.

Dein Weg zur eigenen Pflanzenwand

Wer sich gerne handwerklich betätigt, hat seine grüne Wand in Kürze angebracht. Alternativ kannst du dir dein exklusives Exemplar von Fachleuten zusammenstellen lassen. Je nach Dämmung und Bewässerung kann dies eine kostenintensive Angelegenheit werden. Kleine Varianten beginnen bei ca. 350 EUR, je größer und ausgeklügelter das System, desto teurer. Dafür erhälst du eine sichere und langlebige Lösung. Die einzelnen Elemente einer Pflanzenwand (Begrünung ausgenommen) können bis zu 25 Jahre halten. 

Achtung Wasser: So schützt du deine Wände vor Schimmel

Welche Variante du auch wählst, achte als erstes darauf, dass die Zimmerwand vor Schwitzwasser geschützt ist, um Schimmel und Feuchtigkeitsbildung vorzubeugen. Diese sind die größte Gefahr bei der Aufzucht von Pflanzen im Innenraum.

Auf Bücherregalen unterschiedlicher Größe sind Töpfe mit Efeus drapiert.
Hängende Pflanzen verleihen jedem Raum Lebendigkeit. Bild: unsplash/ Pawel Czerwinski

Deshalb ist es wichtig, zwischen dem Wandgarten und der Wand eine Dämmschicht anzufertigen. Geeignet sind Kunststoffmatten. Von Naturmaterial wie Bastmatten ist in diesem Falle abzusehen, denn sie saugen ihrerseits Feuchtigkeit auf.

Die leichte Variante: eine Reihe von Blumenkästen

Der perfekte Einstieg in die Welt der Pflanzenwände sind zwei bis drei Blumentöpfe, per Magnet befestigt an einer Metallleiste. Du bekommst das System in nahezu jedem Baumarkt und kannst es beliebig erweitern. Mehrere Leisten über- oder nebeneinander ergeben eine Pflanzenwand.

Alternativ kannst du einzelne Blumentöpfe an Decke oder Wand mit einem starken Seil aufhängen. Verbindest du sie miteinander, hast du einen String Garden.

Do it yourself: Der Pflanzen-Bilderrahmen

Aus Paletten und ausrangierten Holzkästen kannst du dir in Eigenregie unkompliziert eine Wand aus Pflanzen bauen. Eine raffinierte Alternative dazu ist die grüne Wand aus Bilderrahmen. Es gibt verschiedene Ansätze, der folgende ist am Leichtesten. Dazu verwenden wir Sukkulenten (z.B: Fettblattrosette, Gasteria, Sauerklee) als Begrünung.

Das brauchst du für deine Pflanzenwand
  • 1 Bilderrahmen
  • Holzleisten
  • Zange
  • Volierendraht
  • Sperrholzplatte in Größe des Bilderrahmens
  • Moosplatten
  • Kakteenerde
  • Pflanzen

So geht’s:

  1. Drehe den Bilderrahmen um und befestige an der Rückseite Volierendraht
  2. Klebe Holzleisten über den äußeren Rahmen, so dass sie zusätzlich den Volierendraht umgeben. Du hast jetzt praktisch zwei Rahmen: den ursprünglichen und darauf geklebt die Leisten. Das gibt dem Ganzen die nötige Stabilität.
  3. Lege die Moosplatten (Moos zeigt nach unten) auf den Volierendraht. 
  4. Fülle die komplette Rückseite des Rahmens mit Kakteenerde und verschließe die Rückseite mit einer Sperrholzplatte. 
  5. Optimal: Mindestens zehn Tage liegen lassen, damit sich Erde und Moos „setzen“ können
  6. Stecke die Sukkulenten nacheinander durch den Draht in das Moos. Während des Bepflanzens lass den Rahmen waagerecht liegen und prüfe, ob jede Pflanze fest im Moos verankert ist. 
  7. Besprühe die Pflanzen mit etwas Wasser. Trockne den Rahmen danach gründlich ab. 
  8. Hänge dein Pflanzenbild mit der stabilsten Halterung, die du finden kannst – Wir empfehlen eine Zackenaufhängung.
  9. Das Sukkulentenbild braucht wenig Wasser. Es genügt, wenn du den Rahmen einmal in der Woche von der Wand nimmst und mit Wasser besprühst. 

Bei Pflanzenwänden gilt: je vielfältiger, desto besser. Schön ist, wenn viele verschiedene Pflanzen über- und nebeneinander drapiert werden. Wobei zu beachten ist: die einzelnen Pflanzenarten sollten gut aufeinander abgestimmt sein und sich nicht gegenseitig schaden bzw. überwuchern. Gute Nachbarn im Wandgarten sind Efeu, Kräuter und Farne.

Ein gefliestes Treppenhaus bietet eine Pflanzenwand.
Unkonventionelle Pflanzenwand. Bild: unsplash/ricardo-l-4pRm9XHPU_8-

Ideale Pflanzentypen für den Indoor-Garten

Es gibt zahlreiche Pflanzen, die sich gut im Indoor-Garten machen. Bewährt haben sich insbesondere rankende und hängende Pflanzen. Hier eine kleine Auswahl:

  • Farne
  • Sukkulenten
  • Efeu
  • Philodendron

Achte bei der Kombination deiner Pflanzen auf die je nach Pflanzentyp unterschiedlichen Lichtverhältnisse.

Wichtig: Richtig Gießen

Die meisten Schäden bei Pflanzenwänden entstehen durch falsches Bewässern. Wer nicht gleich eine automatische Bewässerungsanlage anschließen möchte, sollte darauf achten, vorsichtig jeden einzelnen Bereich zu gießen und zu kontrollieren, dass die Wand kein Wasser abbekommt.

Die Bewässerungstechnik hängt auch mit dem System des Wandgartens zusammen, den du anbringst. Wer einen ausgeklügelten Wandgarten kauft, kann davon ausgehen, dass hier bereits eigene Wasserspeicher versteckt sind. Frag deinen Anbieter in jedem Fall nach den spezifischen Bewässerungsmöglichkeiten. Wichtig: austrocknen darf deine Pflanzenwand nie.
Auch sollten wuchernde und sich schnell ausbreitende Pflanzen von Zeit zu Zeit zurückgeschnitten werden. Wer gleich in die Vollen geht und sich einen großen Wandgarten aufhängen möchte, dem sei die Pflege durch professionelle (Indoor) Gärtner empfohlen.

Title Image:   unsplash / Sanni Sahil

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